Teilnahme am Kommunalen Energieeffizienznetzwerk


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 25.06.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 25.06.2020 ö 4

Sachverhalt

Im Januar 2020 wurde den Klimaschutzmanager*innen und Vertreter*innen der Ebersberger und Münchener Kommunen das Kommunale Energieeffizienz-Netzwerk durch die Energieagentur Ebersberg – München und das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) der Technischen Hochschule Rosenheim vorgestellt. Das Netzwerk soll über drei Jahre bestehen. Die Netzwerkteilnehmenden sind Gemeinden aus den Landkreisen Ebersberg und München.
Das Institut für nachhaltige Energieversorgung berät Kommunen, Unternehmen und Fernwärmenetzbetreiber in Fragen der Energieeffizienz und der nachhaltigen Energieversorgung.
In der Sitzung wird das Projekt von Herrn Prof. Dr. Dominikus Bücker (Geschäftsführer des INEV) und Herrn Dr. Willie Stiehler (Geschäftsführer der Energieagentur Ebersberg-München) vorgestellt.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit fördert über die Kommunalrichtlinie und den Projektträger Jülich (PtJ) Kommunale Netzwerke zum Thema Energieeffizienz. Eine mögliche Förderung beträgt ca. 60 % der zuwendungsfähigen Ausgaben (Vergütung Netzwerkmanagement; inhaltliche Beratung und Moderation durch externe Dienstleister; Sachausgaben; externe Expertise zur Weiterbildung und Schulung der Netzwerkteilnehmenden).

Die Netzwerkkosten werden am Anfang jeden Netzwerkjahres als Abschlagszahlung eingefordert. Am Ende jeden Netzwerkjahres werden die Abschläge verrechnet und die Fördermittel über das INEV ausbezahlt. Die Kosten für das Netzwerk belaufen sich in diesem Fall für eine Kommune zunächst auf ca. 19.338 brutto im ersten Jahr, ca. 17.850 brutto jeweils in den beiden Folgejahren. Abzüglich der Förderung kommt die Gemeinde schließlich auf einen Eigenanteil von ca. 7.735 € brutto im ersten Jahr, je 7.140 € brutto in den Jahren zwei und drei, gesamt somit 22.015 € brutto.

Inhalte der Netzwerkarbeit
Den Netzwerkmanager, zuständig für die Abwicklung der Formalitäten, stellt das INEV. Die Energieagentur und das INEV fungieren als Moderatoren und energietechnische Berater.
Am Anfang der dreijährigen Netzwerkarbeit steht die Analyse von konkreten, wirtschaftlich sinnvollen Möglichkeiten zur Senkung der kommunalen Energieverbräuche und  -kosten. Am Ende des ersten Jahres kennt die Kommune ihre kommunalen Einsparpotenziale und kann daraus eine wirtschaftlich bewertete und priorisierte Maßnahmenliste entwickeln. Einige Schwerpunktmaßnahmen gehen in die weitere Ausarbeitung und Umsetzung.

Im zweiten und dritten Jahr erhält die Kommune eine intensive und individuelle energietechnische Begleitung zu Bewertung, Planung und Umsetzung der ausgewählten Maßnahmen. Im Laufe der Netzwerkzeit sind circa 40 Beratertage enthalten.

Mit Erreichung der Einsparziele am Ende des dritten Netzwerkjahres werden konkrete Einsparungen der Energiekosten und eine signifikante Reduktion des CO2-Ausstoßes erreicht.
Auf Grundlage der Potenzialanalyse und der Maßnahmenliste setzt sich jede Kommune ein individuelles Ziel, aus deren Summe sich das Gesamtziel des Netzwerks ergibt. Beim jährlichen Monitoring durch einen energietechnischen Berater werden die Erreichung dieser Ziele und offene Herausforderungen überprüft.

Die vierteljährlichen Netzwerktreffen werden öffentlichkeitswirksam begleitet und aufgearbeitet. Neben Vorträgen von Expert*innen und energietechnischen Berater*innen zu Themen wie Contracting, Förderprogramme, Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Energiemanagement und -controlling, Energieeinkauf und gesetzliche Rahmenbedingungen und weitere, findet ein informeller Austausch und die Besichtigung von Best-Practice-Beispielen statt. Ein interkommunaler Austausch soll dabei helfen, bisher übersehene Potenziale zu identifizieren. Das Netzwerk soll auch dem Zweck dienen, sich gegenseitig über ungeeignete Maßnahmen oder schlechte Erfahrungen aufzuklären.

Ein großer Vorteil ist die geographische Nähe der Netzwerkteilnehmer als Basis für die Verstetigung des Erfahrungsaustausches über die Netzwerklaufzeit hinaus.
Das Vorgehen im Netzwerk wird dem aktuellen Stand und Bedürfnissen der einzelnen Kommunen im Bereich Energieeffizienz angepasst.

Mit der Unterzeichnung der unverbindlichen Interessensbekundung im Februar 2020 hat die Gemeinde Poing grundsätzliches Interesse an der Teilnahme und dem Aufbau eines Netzwerks angemeldet. Die Interessensbekundungen der Kommunen mussten bis zum 03.04.2020 eingereicht werden, um eine fristgerechte Beantragung der Fördermittel beim Projektträger Jülich zu ermöglichen. Die voraussichtliche Gründung und Start des Netzwerks ist im Herbst 2020.

Beschlussvorschlag

Der Teilnahme am K ommunalen Energieeffizienz-Netzwerk Region Ebersberg – München wird vorbehaltlich einer positiven Förderzusage vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zugestimmt.

Finanzielle Auswirkungen

ca. 22.015,00 Euro brutto gesamt, verteilt über drei Jahre.
(ca. 7.735,00 Euro brutto im 1. Jahr und je ca. 7.140,00 Euro brutto im 2. und 3. Jahr)
Die Kosten sind in den Haushaltsjahren 2021 ff einzustellen auf die Haushaltsstelle: 11100.658000.

Auswirkungen auf den Klimaschutz

Positiv. Durch Projekte in unterschiedlichen Bereichen sollen Energie und somit auch Treibhausgase eingespart werden.

Beschluss

Der Teilnahme am Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk Region Ebersberg – München wird vorbehaltlich einer positiven Förderzusage vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zugestimmt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 23, Dagegen: 0

Datenstand vom 27.07.2020 11:42 Uhr