Antrag der Fraktionen von CSU Aktive Bürger und SPD-Bürgerliste zum Wassermanagement im Bereich der gemeindlichen Liegenschaften u.a.; Ergebnis der Prüfaufträge


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Gemeinderates, 19.10.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 10.11.2022 ö beschließend 3
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 29.06.2023 ö beratend 5
Gemeinderat Sitzung des Gemeinderates 19.10.2023 ö beratend 5

Sachverhalt

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 29.06.2023 die Verwaltung beauftragt, 

1. Einsparungen hinsichtlich der Gießwassermenge
2. Kostengünstigere Variante eines Erdtanks mit geringerem Auffangvolumen

für die Bewässerung des Sportzentrums zu prüfen.

Hierzu wird folgendes mitgeteilt:

  1. Einsparungen hinsichtlich der Gießwassermenge
Der Sportplatz umfasst drei Rasenplätze mit unterschiedlichen Flächengrößen (Gesamtfläche 22.150 m²). Die Wassermenge zur Bewässerung der Plätze ist abhängig von den unterschiedlichen Flächengrößen der Plätze, den aktuellen Witterungsverhältnissen sowie den dort durchgeführten Pflegemaßnahmen. Für eine durchschnittliche Bewässerung aller Rasenplätze, die in der Regel immer zu den frühen Morgenstunden erfolgt, werden pro Tag bzw. pro Beregnungsdurchgang durchschnittlich 185 m³ an Wasser verbraucht. Dies entspricht für alle drei Plätze einen Wasserverbrauch von ca. 8,5 Liter pro m².

Zur Bewässerung ist zu beachten, dass flächendeckend zum jeweiligen Platz eine Durchfeuchtung der Rasentragschicht von mindestens 10 cm gegeben sein muss. Dies erreicht man indem die Rasenplätze, in Abhängigkeit zur gegebenen Witterung, im Turnus von 1 bis 4x in der Woche ausreichend bewässert werden.

Gießwassermengen sind grundsätzlich abhängig von der Witterung und von der Häufigkeit der Bewässerungsdurchgänge. Im Vergleich zu den Jahren 2020, 2021 und 2022 hatten wir einen Gesamtwasserverbrauch von ca. 23.546 m³ Frischwasser – im Durchschnitt gerechnet somit pro Jahr ca. 7.800 m³.

Die durchschnittlichen Bewässerungsdurchgänge sind 2x pro Woche angesetzt. Rechnet man die Monate Mitte April bis Mitte Oktober eines Jahres, so kommen wir auf eine Gesamtzahl von 
ca. 48 Bewässerungstagen mit je ca. 185 m³. Das entspricht ca. 8.880 m³ pro Jahr. Mit unserem Durchschnittsverbrauch an Frischwasser von 7.800 m³ / Jahr liegen wir somit noch unter dem theoretischen Verbrauch zur 2maligen Bewässerung pro Woche.

Aus der Fachliteratur ist zu entnehmen, dass sich aufgrund der immer niederschlagsärmeren und heißeren Sommer die Bewässerungsmenge sogar auf 2-3-mal 10-20 Liter pro m² und Woche erhöhen wird, um eine gesunde und strapazierfähige Rasenfläche aufrecht erhalten zu können.

Geringere Wassermengen auszubringen ist aus Sicht des Baubetriebshofes nicht zielführend und ist entgegen unserer Erfahrungen. In den letzten Jahren zeigten sich bei geringeren Ausbringungsmengen braune Rasenflächen und Trockenschäden im größeren Umfang.

Nur mit zielführenden Pflegemaßnahmen, mit zeitgerechten Düngergaben und mit von der Witterung abhängend ausreichenden Menge an Wasser zur Bewässerung lassen sich die Plätze bespielbar halten. Einsparmaßnahmen an einer der genannten Maßnahmen werden sich negativ zur Nutzung bemerkbar machen.


  1. Kostengünstigere Variante eines Erdtanks mit geringerem Auffangvolumen
Nach Prüfung der Gegebenheiten vor Ort durch eine Fachfirma wurde ein Angebot für einen Erdtank mit 46 m³ unterbreitet.

Die Kosten für diesen Tank mit Fassungsvermögen von 46 m³ (inklusive Grab und Verrohrungsbau, Anschlüssen, Erdarbeiten, technische Hebeanlage, Steuerung etc.) würden 
ca. 45.000 Euro brutto betragen. 

Bei einem Gießvorgang von 3 Rasenplätzen werden durchschnittlich 185 m³ benötigt.

Das Volumen dieses Erdtanks würde nur einen geringen Teilbedarf eines Gießvorgangs abdecken. In der Praxis erfolgt die Beregnung in Trockenperioden ohne Niederschlag. Dies bedeutet auch, dass der Erdtank dann nicht mit Regenwasser wieder befüllt wird.

Die offene Lösung (Güllegrube) kann aus Platzgründen und Unfallgefahren nicht umgesetzt werden.


Fiktive Annahme:
Bei einer durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge von 913,30 mm / m² im LKR EBE mit einer erfassbaren Dachfläche 1250 m² ergeben sich ca. 1000 m³ Regenwasser. 

Das Fassungsvermögen des Erdtanks beträgt 46 m³. Mit dem Jahresniederschlag würde das theoretisch 22 Füllvorgänge bedeuten.

Angenommen an 10 Beregnungstagen steht ein voller Tank zur Verfügung:

Einsparung:         10 x 46 m³ = 460 m³
               460 m³ x 1,30 Euro/brutto = ca. 600 Euro/p.a.

Die Investition wird sich damit erst in 75 Jahren amortisieren.

Aus wirtschaftlichen Gründen wird daher im Hinblick auf die noch ausstehenden Umbauarbeiten empfohlen, dies nicht weiter zu verfolgen. 

Finanzielle Auswirkungen

keine

Auswirkungen auf den Klimaschutz

x        ja, positiv
       ja, negativ
       nein

Datenstand vom 26.01.2024 09:11 Uhr