Herr Dr. Gasser stellt kurz Herrn Skiba vom Ing. Büro PowerTec aus Gräfelfing und Herrn Muhlert von der Energiegenossenschaft Fünf-Seen-Land e.V. vor, die heute über den aktuellen Sachstand Auskunft geben.
Herr Schlecht richtet ein paar einleitende Worte an das Gremium und übergibt dann das Wort an Herrn Skiba und Herrn Muhlert.
Herr Skiba stellt sich und sein Büro kurz vor und erklärt, dass er die technische und wirtschaftliche Betrachtung des geplanten Nahwärmenetzes durchgeführt hat.
Der Anschluss an das geplante Nahwärmenetz muss aus Sicht von den Abnehmern langfristig gedacht werden. Eine momentane rein wirtschaftliche Betrachtung wäre der falsche Ansatz.
Er stellt die Eckdaten wie z.B. die bereits mündlich zugesagten Abnehmer, den Trassenplan, den Querschnitt des Heizwerks und den Energiebedarf vor.
Der Bedarf pro Jahr beträgt ca. 4.500 MWh (Heizwerk ca. 1.387 MWh Gas, ca. 3.190 MWh Holz). Die Gesamtwärmemenge für alle Abnehmer beträgt 5.077 MWh.
Investitionskosten:
Netz 922T €, Heizwerk 982T €, Gesamt 1.904T € abzgl. KFW Zuschuss 245T € und Bioklimaförderung 160T €. Dies bedeutet eine Investitionssumme von 1.499T €.
Preisgestaltung:
Erzeugungspreis 7,45 Cent/KWh netto, Verteilungspreis 1,36 Cent/KWh netto
Wärmepreis: (8,81 Cent/KWh netto), 10,48 Cent/KWh brutto
Wärmezielpreis (8,50 Cent/KWh netto), 10,12 Cent/KWh brutto
Zielpreislücke brutto 0,36 Cent (entspricht ca. 3% der Investitionskosten ca. 100.000.- €)
Projektziele:
- Klimaneutralität der Energie- / Wärmeerzeugung
- CO² Vermeidung von 960 t/a
- Nachhaltigkeit der Energie- / Wärmeerzeugung
- Unabhängigkeit der Energie- / Wärmeerzeugung
- Attraktive Wärmepreise
- Langfristige Stabilität der Wärmepreise
- Regionale Wirtschaftsförderung
- Klimazielkonformität
Zeitplan:
- Wärmepreisentscheidung 01/16
- Abschluß Wärmeverträge 02/16
- Baugenehmigung 03/16
- Bauausführung 03 – 10/16
- Inbetriebnahme 10/16
Herr Muhlert weist darauf hin, dass die Energiegenossenschaft Fünf-Seen-Land e.V. den Bau des Wärmenetzes finanzieren und betreiben wird. Die Energieeffizienz ist hier oberstes Ziel.
Herr Wagner stellt zwei Fragen:
- Es haben ca. 30 Abnehmer zugesagt. Wieviel Kapazität ist noch frei?
- Welchen Bedarf kann die Fa. Schlecht an Hackschnitzeln abdecken?
Herr Schlecht erklärt, dass seine Firma fast den kompletten Bedarf abdecken kann. In Spitzenzeiten muss ein Teil von regionalen Lieferanten zugekauft werden.
Herr Muhlert gibt zu bedenken, dass es bisher lediglich Absichtserklärungen von Abnehmern gibt. Hier stehen Vertragsabschlüsse an. Danach wird man feststellen können welche Kapazität noch frei ist.
Herr Dr. Burkes würde gerne wissen wie die Planungen aussehen sollte das Krankenhaus Seefeld als Abnehmer wegfallen.
Herr Skiba erläutert, dass nach den Berechnungen ein Wegfall des Krankenhauses evtl. durch weitere private Abnehmer aufgefangen werden kann.
Herr Muhlert erklärt, dass das Gebäude grundsätzlich als Abnehmer notwendig ist. Hier werden noch Gespräche geführt.
Herr Dr. Gasser gibt an, dass das Gebäude in welcher Nutzung auch immer erhalten bleibt.
Frau Dorschner würde gerne wissen, ob die Übergabestation im Haus gekauft oder evtl. gemietet werden kann.
Diese Frage kann so leicht nicht beantwortet werden, da dies von mehreren Faktoren abhängt. Der Wärmepreis wurde so berechnet, dass alles beinhaltet wäre. Mit Kauf der Übergabestation ändert sich auch der Wärmepreis.
Das Gremium ist der Meinung, dass hier eine Förderung für den Kauf der Übergabestation sinnvoll wäre.
Deshalb wird folgender Empfehlungsbeschluss gefasst.
„Der Umwelt- und Energieausschuss empfiehlt dem Gemeinderat die Anschlusskosten von ca. 4.000.- € pro Abnehmer mit 50 % zu bezuschussen und hierzu das Förderprogramm zur nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Energie im Gemeindegebiet der Gemeinde Seefeld um 100.000.- € zu erhöhen.“