Ausgangslage & Handlungsempfehlung für das Jahr 2024:
Die Gemeinde Türkenfeld hat im Jahr 2020 begonnen, ihre Liegenschaften schrittweise mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Errichtet wurden zwischenzeitlich Anlagen auf den Dächern der Kindergärten Pfiffikus und Sumsemann, den Feuerwehrhäusern Türkenfeld und Zankenhausen (hier mit Speicher) sowie – deutlich früher durch eine Bürgerinitiative – auf dem Dach der Grund- und Mittelschule. Der selbst erzeugte Strom liefert angesichts hoher Energiepreise einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften und unterstützt die Energiewende.
Dieser eingeschlagene und in enger Abstimmung mit dem Arbeitskreis Energie beschrittene Weg soll nun mit der vorliegenden Sitzungsvorlage weitergegangen werden. Ziel der Verwaltung ist es, im Jahr 2024 die Dächer der Kinderkrippe sowie der Schulturnhalle mit PV-Anlagen, wenn mgl. ergänzt um Speicher auszustatten. Ggf. macht auch eine weitere Anlage auf dem Ost-Dach der Grund- und Mitteschule Sinn, was jedoch im entsprechenden Teil des Sachvortrags näher erläutert wird.
Schnelles Handeln kann Geld sparen / Prämissen für einen Rahmenbeschluss des Gemeinderats sowie geplantes Vorgehen bei der Auftragsvergabe:
Gerade weil die Gemeinde Türkenfeld durch eine ungünstige Vertragskonstellation im Jahr 2024 je kWh Strom 70 cent (2025: 40 cent) bezahlt, sind weitere Anlagen rasch wirtschaftlich zu betreiben. Hinzu kommen gesunkene Preise für PV-Module, Wechselrichter und auch Speicher.
Angesichts der o. g. Strompreise und der kurzfristig aufgekündigten Strompreisbremse ist in den Augen der Verwaltung rasches Handeln gefragt, sodass möglichst früh im Jahr 2024 die Installationsarbeiten stattfinden können. Die in diesem Sachvortrag genannten Kosten sollen darum ein Rahmenbudget vorgeben. Die Verwaltung wird – eine positive Beschlussfassung in der heutigen Sitzung vorausgesetzt – zeitnah Vergleichsangebote einholen und den Auftrag an den Billigstbieter vergeben. Hierbei soll auch der Installationszeitpunkt eine Rolle spielen. Vor finaler Auftragsvergabe findet eine Abstimmung mit dem Referenten für Energie, GR Brix, statt, sodass eine Einbindung des Arbeitskreises gewährleistet ist und entsprechendes Wissen einfließen kann.
Fördermöglichkeiten:
Von den in diesem Sachvortrag genannten Kosten werden unabhängig von der beauftragten Variante bzw. vom Anbieter je Projekt bis zu 7.500 Euro aus dem Regional-Fonds der Stadtwerke getragen, wobei der Maximalzuschuss bei 20% der Kosten liegt. Diese können folglich in Abzug gebracht werden von den Angebotspreisen.
Projekte im Überblick:
Projekt 1 – PV-Anlage auf dem Dach der Kinderkrippe (Schulstraße), ergänzt um einen PV-Speicher | Stromverbrauch heute: ~ 10.000 kWh p.a.
Der Verwaltung liegt ein Preisindikation über ~ 18 TEUR netto vor. Wichtig: Das Angebot dient als Orientierungsgröße. Bei positiver Beschlussfassung durch den Gemeinderat erfolgt eine formelle Ausschreibung, um den Günstigstbieter zu ermitteln (gilt für alle Projektansätze):
Das Angebot sieht als sinnvolle Maßnahmen folgende Komponente vor. :
- Installation PV-Module mit einer Leistung 10,2 kWp in Ost-West Richtung
- Wechselrichter AC-Leistung 15,0 kVA
- Batteriespeicher – nutzbare Batteriekapazität 9,83 kWh
Projekt 2 – PV-Anlage auf dem Dach der Schulturnhalle, Varianten unterschiedlicher Dimensionierung sowie Speichergrößen ausgearbeitet | Stromverbrauch heute: ~ 25.000 kWh p. a. für Beleuchtung & Co. + ~ 9.000 kWh p. a. für Luft-Wärmepumpe
Vorgeschlagen wird folgende Anlagen-Dimensionierung, wobei mit Gesamtkosten für das Projekt von 57 TEUR netto zu rechnen ist und sich die Investition in sieben Jahren amortisiert:
- Installation PV-Module mit einer Leistung 30 kWp + Wechselrichter
- Batteriespeicher – nutzbare Batteriekapazität 30 kWh
Details können der nachfolgenden Ausarbeitung entnommen werden, für die der Bürgermeister Hans Aigner ausdrücklich dankt:
Projekt 3 – PV-Anlage auf dem Ost-Teil des Daches der Grund- und Mittelschule (Ost-West-Ausrichtung) | Exakte Verbrauchswerte aktuell nicht lieferbar da Schwimmbad außer Betrieb, was die Statistik stark verfälscht; bereits installiert ist auf dem Dach eine Bürgersolaranlage mit 58,80 kWp Leistung (=> soll perspektivisch in Gemeindebesitz übergehen) sowie eine Kleinst-Anlage mit 1,15 kWp, die der Gemeinde gehört
Eine PV-Anlage auf dem Ost-Dach der Schule (= Grundschultrakt) wird aus mehreren Gründen für sinnvoll erachtet. Das Ost-Dach würde eine weitere Himmelsrichtung abdecken und wäre damit eine gute Ergänzung zum Bürgersolardach, das heute bereits einen Teil des Bedarfs der Schule deckt.
Gleichzeitig sollte eine weitere Anlage direkt mit Speicher beschafft werden, sodass auch in den Tagesrandzeiten bzw. Nachts eine gewisse Grundlast aus eigener Stromherstellung bestritten werden kann.
Vorgeschlagen wird folgende Anlagen-Dimensionierung, wobei mit Gesamtkosten für das Projekt von 86 TEUR netto zu rechnen ist und sich die Investition in sieben Jahren amortisiert:
- Installation PV-Module mit einer Leistung 44 kWp + Wechselrichter
- Batteriespeicher – nutzbare Batteriekapazität 40 kWh
Details können der nachfolgenden Ausarbeitung entnommen werden, für die der Bürgermeister Hans Aigner ausdrücklich dankt:
Haushaltsrechtliche Auswirkungen
Vgl. Investitionsrahmen wie oben genannt.
Entsprechende Beträge würden – bei positiver Beschlussfassung - in den Haushalt 2024 eingestellt.
In Summe: 161 TEUR abzgl. vsl. 18,6 TEUR Zuschüsse
Der Gemeinderat beschließt die Durchführung der im Sachvortrag dargestellten Projekte in der nachfolgend spezifizierten Ausführung inkl. Brutto-Budgetrahmen:
Projekt 1 – 18 TEUR netto (Zuschuss vsl. 3,6 TEUR)
Projekt 2 – 57 TEUR netto (Zuschuss vsl. 7,5 TEUR)
Projekt 3 – 86 TEUR netto (Zuschuss vsl. 7,5 TEUR)
Die Verwaltung wird beauftragt, je Projekt mind. 3 Vergleichsangebote anzufragen. Eine Beauftragung soll sodann in enger Abstimmung zwischen Bürgermeister Staffler und Energiereferent GR Brix erfolgen.
