Sachvortrag wird gleichlautend in den am 17.07.2024 stattfindenden Sitzungen des Schulverbandes und des Gemeinderats vorgestellt.
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Ausgangslage:
Im Zuge der Vorbereitungen auf das neue Schuljahr fand eine Begehung verschiedener Räume statt, die im Zuge der konzeptionellen Weiterentwicklung der OGTS bzw. geänderter Bedarfe der Schule zukünftig anders als bisher verwendet werden sollen. Dabei wurde festgehalten, dass in sechs Räumen dringender Handlungsbedarf besteht.
Wichtig dabei zu wissen: In den letzten Jahren wurde kontinuierlich in die Schule investiert. Zu nennen sind hier die zuletzt im Sommer 2021 im Rahmen eines Förderprogramms erfolgten Sanierungsmaßnahmen für mehrere OGTS-Räume, die Ertüchtigung der Raumluftanlagen, verschiedene Maßnahmen im Kontext Brandschutz und nicht zuletzt Maßnahmen im Bereich Klima, Energie und EDV, die allesamt kostenintensiv waren.
Dennoch muss anerkannt werden, dass bei einer Schule dieser Größe nur durch stetiges Handeln ein größerer Sanierungsstau vermieden werden kann.
Angesichts der Aufwertung des Schulstandortes durch die Etablierung des sog. M-Zweiges ab September 2024 (vgl. Bürger- bzw. Elterninformation unten) und einem angestrebten weiterentwickelten Betreuungskonzept für die OGTS halten es Bürgermeister und Rektor für geboten, bzgl. der im Sachvortrag genannten Räumlichkeiten nun rasch tätig zu werden. Die Räumlichkeiten bieten Stand heute, keinen ausreichenden Standard, um sie zukünftig für eine Nutzung der OTGTS oder als Klassenzimmer einzusetzen.
Fördermöglichkeiten:
Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass nach Rücksprache mit der Regierung von Oberbayern die angestrebten Maßnahmen auch im Kontext der laufenden Förderprogramme zum Ausbau der OGTS-Angebotes NICHT förderfähig sind. Begründet wird dies mit der Tatsache, dass qua Definition keine Neu- bzw. Umbauten durchgeführt werden, sondern vorhandene Räume ertüchtigt und „nur“ anders genutzt werden sollen.
Notwendige Maßnahmen:
Die notwendigen Arbeiten bewegen sich in den Gewerken
- Bodenbelag
- Verputzarbeiten, Malerarbeiten
- angepasste Beleuchtung
- Verdunkelungsmöglichkeiten bzw. Vorhänge (wg. starker Sonneneinstrahlung),
- zeitgemäßes Mobiliar bzw. Ausstattungsgegenstände (siehe Fotos vom Status quo) sowohl für die zur Renovierung anstehenden Klassenzimmer (primär Mittelschulbereich) und OGTS (trifft Grund- und Mittelschule gleichermaßen)
- technische Ausstattung
Angestrebte Kostenaufteilung zwischen Gemeinde und Schulverband:
Die anfallenden Kosten sind dabei seitens Gemeinde Türkenfeld (als Eigentümerin des Schulgebäudes) und dem Schulverband (verantwortlich für die Ausstattung mit beweglichen Gütern wie z. B. Mobiliar, IT & Co.).
Kostenschätzung & zeitlicher Rahmen des Projekts:
Die kurzfristige Mitteilung zur Etablierung eines M-Zweiges in Türkenfeld und den damit verbundenen dringend notwendigen baulichen Maßnahmen stellt die Verwaltung vor eine Herausforderung, da die Umsetzung eines wesentlichen Teils der Maßnahmen in den Sommerferien von entscheidender Bedeutung ist, um die Räumlichkeiten rechtzeitig zum Schulbeginn nutzen zu können. Es handelt sich somit um eine dringliche Maßnahme, welche schnellstmöglich umzusetzen gilt.
Die Verwaltung hat ein Angebot für die verschiedenen Gewerke eingeholt, wobei die Federführung bei einem Generalunternehmer liegen soll. Seitens der Befragten wurde unisono geäußert, dass Synergien entstehen, wenn alle o. g. sechs Räume und alle Gewerke möglichst parallel bearbeitet werden. In Aussicht gestellt wurde, die Arbeiten, wenn irgend möglich, größtenteils in den anstehenden Sommerferien auszuführen.
Aufgrund der Dringlichkeit und des Zeitmangels soll von einer Ausschreibung abgesehen und ein Direktauftrag erteilt werden, da sonst ein Einhalten des Zeitplans als illusorisch erscheint. Die aufgerufenen Preise wurden durch die Verwaltung geprüft und – sofern Vergleichswerte vorhanden – als ausdrücklich vertretbar eingewertet.
Eine Gesamtkostenschätzung geht von einem notwendigen Mittelbedarf i. H. v. 250 TEUR aus.
Diese teilen sich wie folgt auf:
Gemeinde (=> weil Maßnahmen „untrennbar baulich mit der Liegenschaft verbunden“):
- 150.000 EUR bauliche Ertüchtigung von bis zu sechs Räumen (Bodenbelag, Malerarbeiten, Verputzarbeiten, Elektroarbeiten für zusätzliche Anschlüsse, Neubeschaffung Waschbecken, Beleuchtung, …)
Schulverband (=> weil klassisch-spezifisches schulisches Ausstattungs-Merkmal):
- 60.000 EUR für Möblierung
(Tische, Stühle, Lehrer-Pult, Schränke, Raumteiler, Regale, Magnet-Wände, mobile Akustikelemente, …) | gerechnet für die Neu- bzw. Ersatzbeschaffung von bis zu 90 Schülerplätzen (direkt benötigt zum Schuljahr 2024/25) plus 30 weitere Ersatzplätze abhängig vom Ansteigen der Schülerzahlen in einem zweiten Schritt (sprich zum Schuljahr 2025/26)
- 15.000 EUR für allg. IT-Ausstattung (z. B. Klassenzimmerrechner, iPad-Halterungen, zusätzliche WLAN-Punkte, Virtualisierung Server).
- 25.000 EUR für Möblierung und bewegliche Ausstattung OGTS
(Tische, Stühle, Regale, Raumteiler, Leinwände, mobile Verdunkelungswände, Akustikraumteiler)
Der Schulverband verfügt über liquide Mittel i. H. v. ~ 200 TEUR, wobei demnächst auch noch Mittelrückflüsse aus Förderprogrammen erwartet werden. Im Haushalt war die Maßnahme nicht geplant, weil in dieser Form schlicht nicht absehbar (dto. Gemeinde). Der Gemeindeanteil kann vsl. aus der Unterauslastung bei anderen Haushaltsstellen bedient werden.
Nachrichtlich bzgl. finanzieller Kompensationen: Der Schulverband kommt durch die steigenden Schülerzahlen (50+x) in den Genuss deutlich höherer Gastschulbeiträge (je Kopf ~ 1.500 EUR pro Jahr | entspricht ~ 75 TEUR p. a.). Gleichzeitig wird erwartet, dass der Bedarf an Fahrkarten/ Schülerbeförderung zurückgeht, weil mehr Schüler aus dem Schulverband weiter in Türkenfeld beschult werden können. Diese Gastschulbeiträge (größtenteils) sowie erwartete Einsparungen (Fahrkarten) werden nach Einschätzung der Verwaltung binnen weniger Jahre die nun notwendigen Anschaffungen kompensieren helfen.
FAZIT:
Aus Sicht der Verwaltung sind die vorgeschlagenen Maßnahmen alternativlos, wenn ein ansprechendes Lernumfeld geschaffen werden soll.
Sowohl Gemeinde wie auch Schulverband sind schuldenfrei und finanziell in der Lage, die vorgeschlagenen Maßnahmen zu finanzieren. Bedauerlich ist dennoch die engstirnige Definition der aktuell geltenden Fördermaßnahmen, die in den Augen des Bürgermeisters falsche Akzente setzt und nicht dazu einlädt, vorhandene (und bislang tw. anders genutzte Räumlichkeiten) einer schulischen Nutzung zuzuführen.
Wichtig: Zum Zustandekommen des Projekts ist sowohl die Zustimmung des Gemeinderats wie auch des Schulverbands notwendig. Der Bürgermeister (auch in seiner Rolle als Vorsitzender des Schulverbandes) legt darum beiden Gremien eine gleichlautende Entscheidungsvorlage vor.
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Gemeinsame Mitteilung von Rektor Markus Istenes und Bürgermeister bzw. Schulverbandsvorsitzenden Emanuel Staffler (veröffentlicht am 18.06.2024):
Stärkung des Schulstandorts Türkenfeld / Mittelschule erhält M-Zweig / Start bereits im kommenden Schuljahr
An der Mittelschule Türkenfeld wird ein M-Zweig etabliert. Diese gute Nachricht brachten Bürgermeister Emanuel Staffler und Schulleiter Markus Istenes aus der jüngsten Sitzung des Schulverbunds mit. Diesem gehören neben Türkenfeld die Mittelschulen Nord und West in Fürstenfeldbruck sowie die Mittelschule Emmering an.
Bereits im kommenden Schuljahr beginnen in den beiden 7. Klassen M-Kurse in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. In den übrigen Fächern bleiben die M-Schüler zunächst in den Regelklassen. Gleichzeitig wird es bereits eine reine M-Klasse in der 8. Jahrgangsstufe geben. In den Folgejahren soll ein vollständiger M-Zug aufgebaut werden. Schülerinnen und Schüler aus dem westlichen Landkreis haben damit erstmals die Möglichkeit, in Türkenfeld einen mittleren Schulabschluss zu erwerben.
„Für unseren Schulstandort ist das eine sehr positive Entwicklung“, sind sich Bürgermeister Staffler und Schulleiter Istenes einig. Der Wunsch nach einem M-Zweig war in der Vergangenheit von Seiten der Elternschaft immer wieder geäußert worden. Bisher mussten die Mittelschüler aus dem Schulverband Türkenfeld, zu dem auch Grafrath, Kottgeisering und Moorenweis gehören, nach Fürstenfeldbruck wechseln, wenn sie den mittleren Abschluss anstrebten.
Für das erweiterte Angebot stehen in Türkenfeld alle Voraussetzungen zur Verfügung, angefangen bei einer ausreichenden Zahl an Klassenzimmern, während in den Fürstenfeldbrucker Mittelschulen West und Nord Raumnot herrscht. Auch freut sich das Kollegium auf die neuen Aufgaben. „Wir sind bereit“, sagt Schulleiter Istenes.
Ein M-Zweig in Türkenfeld bedeutet auch eine bessere regionale Verteilung dieses schulischen Angebots im Landkreis. Dass die Mittelschule in Emmering zum Schuljahresende schließt, war bereits vor längerem beschlossen worden. Künftig wird Türkenfeld also auch Emmeringer Schüler bei sich begrüßen können. Einige besuchen die hiesige Mittelschule auf der Basis von Gastschulanträgen schon jetzt.
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Fotos Status quo:
Jugendräume UG (OTGS)
Klassenzimmer:
Beispiel für „neuen Standard“ => Renoviertes Klassenzimmer 2021:
Haushaltstechnische Auswirkungen:
Siehe Sachvortrag.
Es wird in jedem Fall zu einem Überziehen der Haushaltsstellen kommen, die mind. teilweise durch Unterauslastungen bzw. Mehreinnahmen kompensiert werden können.
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat bzw. der Schulverband beschließen, die Maßnahme wie vorgeschlagen durchzuführen. Die Verwaltung wird beauftragt, die zur Umsetzung des Projekts notwendigen Aufträge zu vergeben. Es wird ein Gesamtkostenrahmen von 250 TEUR festgesetzt, wobei die maximale Beteiligung der Gemeinde Türkenfeld 150 TEUR beträgt und des Schulverbandes max. 100 EUR beiträgt. Etwaige Überzüge entsprechender Haushaltsstellen werden ausdrücklich unterstützt. Ebenso wird die Direktbeauftragung aufgrund der Zeitkritikalität goutiert.