Es wird erläutert, dass die Kommunen im Rahmen des Handlungsfeldes Digitalisierung auf ILE-Ebene die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für eine Beschaffung digitaler Amtstafeln ausgelotet haben. Unter Federführung der Gemeinde Sonnen und des Marktes Wegscheid seien konkrete Optionen angefragt worden und aufgrund positiver Erfahrungen der Stadt Waldkirchen sei durch die Firma Reif Systemtechnik, Zwiesel, eine Option zur Einführung eines derartigen Systems vorgestellt worden. Die Produktpräsentation sowie ein unverbindliches Angebot haben den Ratsmitgliedern zur Sitzungsvorbereitung im Ratsinformationssystem zur Verfügung gestanden.
Mit der Beschaffung eines derartigen Systems wäre es möglich einen Touch-Bildschirm mit entsprechender Software zur Steuerung des Anzeigesystems im Freien anstelle der analogen Amtstafel zu installieren. In Untergriesbach wäre der Standort idealerweise am Rathaus.
Die grundlegende Funktion dieses Gerätes wäre die digitale Bereitstellung aller bekanntzumachenden Dokumente. Diese würden dauerhaft angezeigt und könnten durch intuitive Touch-Bedienung auch durchgeblättert und vergrößert werden. Für die Verwaltung würde sich die Vereinfachung ergeben, dass keine Papierdokumente mehr auszuhängen wären und die Amtstafel nahezu unbegrenzt Platz bieten würde.
Neben der „Amtstafelfunktion“ biete das vorgestellte System noch viele weitere Möglichkeiten. Insbesondere einen touristischen Nutzen könnte man generieren, indem man wesentliche Informationen für Gäste dauerhaft und rund um die Uhr bereitstellen könnte. Hier wären insbesondere Informationen zu Wanderwegen oder zu Gastgebern ein interessantes Angebotsfeld. Dies ginge bis hin zur Buchung von Unterkünften über die Tafel. Hierzu sei das System auch mit dem digitalen Gastgeberverzeichnis und Buchungssystem des Tourismusverbandes Ostbayern vernetzt, um nur Buchungsangebote vorzuschlagen, die auch verfügbar sind. Theoretisch wäre es möglich, auf dem System sämtliche Informationen der App oder der Homepage abzubilden.
Die einmaligen Kosten für diese Lösung betragen rund (jeweils brutto):
- 14.250,-- EUR für die Outdoorlösung in der 49‘‘ Ausführung ohne Standfuß
- 15.650,-- EUR für die Outdoorlösung in der 49‘‘ Ausführung mit Standfuß
die Modelle in der 55‘‘ Ausführung sind für einen Aufpreis von 1.785,-- EUR erhältlich
- 4.650,-- EUR für die Softwarelösung
- 107,-- EUR/Stunde und Mann für Lieferung und Aufbau der Anlage
Die wiederkehrenden Kosten für diese Lösung betragen rund (jeweils brutto):
- 57,-- EUR/Monat für Software-Wartung und Hosting
- 200,-- EUR/2 Jahre für SSL Zertifizierung
→ jährliche laufende Kosten ohne Strom in Höhe von 784,-- EUR
Aus Sicht der Verwaltung steht eine Investition von rund 20.000,-- EUR zur Anschaffung von Hard- und Software sowie die entstehenden laufenden Kosten von rund 1.500,-- EUR/Jahr inkl. Strom und Betreuung nicht im Verhältnis zum Nutzen der Anlage. Durch die vorhandenen und genutzten digitalen Medien und die damit verbundenen Möglichkeiten der Bekanntmachung und der Bürgerinformation werde ein Großteil der Aufgaben bereits abgedeckt, die auch die digitale Amtstafel erfüllen würde. Die meisten Bürgerinnen und Bürger würden durch die App informiert oder informieren sich auf der Homepage des Marktes. Für die Informationen, die tatsächlich auch an der Amtstafel angeschlagen werden sollen oder müssen, reiche aus Sicht der Verwaltung die vorhandene analoge Version aus.
Aufgrund des vergleichbar geringen Mehrwerts einer digitalen Amtstafel und der hohen Kosten, die hierdurch entstehen, wird eine Beteiligung des Marktes an dieser Beschaffung nicht empfohlen. Seitens der Verwaltung sei jedoch geplant sowohl in der App als auch auf der Homepage eine Rubrik „Digitale Amtstafel“ einzuführen, auf der alle aktuellen Informationen komprimiert und zentralisiert verfügbar sind. An der analogen Amtstafel des Marktes soll zusätzlich zu den Aushängen ein QR-Code angebracht werden, der zu den digitalen Angeboten des Marktes führt.
Im Rahmen der Beratung erachten die Marktgemeinderatsmitglieder den Vorschlag der Verwaltung für absolut ausreichend. In diesem Zusammenhang wird auch die Aufnahme einer Art „Mitfahrzentrale“ in die Bürger-App vorgeschlagen und eine weitere Bewerbung der App angeregt. Diese Ideen werden seitens der Verwaltung aufgenommen, wobei zugleich der Hinweis ergeht, dass es in der Bürger-App bereits eine Funktion „Bürger helfen Bürger“ gibt. In dieser Rubrik könne bereits eine Fahrgelegenheit angeboten werden könne.