Baumbestand im Bereich der Musikschule


Daten angezeigt aus Sitzung:  55. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, 25.11.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Umweltausschuss Ichenhausen (Stadt Ichenhausen) 55. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses 25.11.2019 ö Entscheidung 7

Sachverhalt

Mitte Oktober 2019 fand mit einer Vertreterin der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege ein Ortstermin im Außenanlagenbereich der Musikschule statt,

Hierbei wurden die Gehölze am Hang zwischen Schulmuseum und Musikschule und die Gehölze zur Neuen Bahnhofstraße hin in Augenschein genommen.

Dabei wurde folgendes festgestellt:

Die beiden eng beieinanderstehenden Birken zur Neuen Bahnhofstraße haben beide bereits im oberen Kronenbereich „Wipfeldürre“. Diese Art zeigt damit ihr langsames Ableben an, so dass diese nicht mehr ohne Totholzentfernung verkehrssicher gehalten werden können. Die Fachberaterin empfahl daher, diese dem Bestand zu entnehmen. Auch die vorhandene Kiefer kann sich nicht entsprechend entfalten, so dass eine Entfernung dem Bestand entsprechend Platz gäbe, sich zu entwickeln.

Des Weiteren würde aus Sicht der Fachberaterin der Bestand am Hang ebenfalls von der Entnahme einiger Gehölze profitieren:
Eine bereits abgestorbene Robinie, zwei Eschen mit beginnendem Eschentriebsterben (eine mehr, die andere weniger), und zwei Fichten sollten in dieser Reihenfolge entnommen zu werden und zwar entsprechend behutsam und über mehrere Jahre.

Für eine zuverlässige Baumkontrolle und die Gesundheit der verbleibenden Bäume ist es darüber hinaus unerlässlich, den Efeubewuchs, vor allem im Stammfußbereich der Bäume zu entfernen.
(Hinweis: In einer VG-Gemeinde kam es Anfang des Jahres zu einem Unfall, bei dem ein Baum umgestürzt und dabei einen größeren Sachschaden angerichtet hat, der vollkommen mit Efeu bewachsen war und, der den Anschein machte, dass er gesund sei, jedoch eine richtige Baukontrolle durch den Bewuchs nicht erfolgen konnte.

Die Verwaltung empfiehlt daher abschließend, den Efeubewuchs sofort zu entfernen und nach und nach in den kommenden Jahren den Baumbewuchs im Außenanlagenbereich der Musikschule wie vorstehend angeführt zu reduzieren. In diesem Jahr sollen noch die beiden Birken zur Neuen Bahnhofstraße gefällt werden.

Diskussionsverlauf

Der Vorsitzende erläutert hierzu den Sachverhalt. Demnach hat die Besichtigung der Bäume mit der Gartenfachberaterin des Landratsamtes Günzburg zum einen ergeben, dass der Efeu von den Bäumen zu entfernen ist. Der Efeu selber saugt zwar nicht an den Bäumen und entnimmt ihm keine Nährstoffe, der Bewuchs ist jedoch so dicht, dass man evtl. Schadstellen an den Bäumen nicht erkennen kann. Die Dichtigkeit führt auch dazu, dass das Wasser länger an den Bäumen bleibt und die Rinde nicht abtrocken und es somit zu Fäulnisbildung kommen kann. Zum anderen sollen auch bereits abgestorbene Bäume gefällt und die Nadelbäume sukzessive beseitigt werden, da diese standortuntypisch seien.

Stadtrat Hofmann spricht in diesem Zusammenhang an, dass man bei den Baumaßnahmen vor ca. 20 Jahren im Bereich des Badberges und Schlossplatzes auf Wasserquellen gestoßen ist und sich diese dann andere Wege gesucht haben. Daher ist in der Neuen Bahnhofstraße darauf zu achten, dass es zu keinen Absenkungen kommt.  

Stadtbaumeister Stapf ergänzt, dass dies insbesondere bei dem anstehenden Ausbau der Neuen Bahnhofstraße mit dem Austausch der Kanäle zu berücksichtigen ist.

Dies kann aus Sicht von Stadtrat Lindner auch zu Schwierigkeiten beim Ausbau der Neuen Bahnhofstraße führen, da die Häuser größtenteils auf Pfählen gegründet sind. Derzeit schwingen bereits die Häuser, wenn die Lkws mit großer Geschwindigkeit über die Neue Bahnhofstraße fahren. Er hofft jedoch, dass dieses Problem mit der neuestens Technik gelöst werden kann. Der Fällung der Birken kann er zustimmen.

Stadtrat Seitz fragt nach, ob auch daran gedacht wird, dass der Hang hält, wenn Bäume entfernt werden sollen.

Darauf und auch auf das Erscheinungsbild wird bei der geplanten Maßnahme sehr wohl geachtet, so der Vorsitzende.

Stadtrat Machauf stimmt der Fällung der Birken zu. Aus seiner Sicht sollte aber auch eine Nachforstung erfolgen und junge Bäume nachgepflanzt werden. Des Weiteren schlägt er vor, ein Baumkataster zu erstellen und hierfür ein Angebot beim Maschinenring für die Erfassung und Kontrolle der städt. Bäume einzuholen. Es kommt immer wieder vor, dass der Zustand von Bäumen in Erfahrung zu bringen ist und dann gesondert eine Fachkraft zur Beurteilung dazu gezogen werden muss.  

Stadtrat Sauter Ottmar kommt auf den Ausbau der Neuen Bahnhofstraße zurück und bittet bei der Ausschreibung bereits festzulegen, mit welchem Material wieder zu verfüllen ist, da das Problem nicht der Bau selber ist. Aus seiner Sicht fließt neben der Kanal- und Wasserleitung das Grundwasser ab, da dort oft mit Sand verfüllt wird. Das gleiche Problem ist in der Kirchstraße im Stadtteil Rieden erkennbar, für das es bisher keine Lösung gibt. Er schlägt vor, evtl. die Verdichtung mit Lehm vorzunehmen, damit das Grundwasser nicht die Chance hat, entlang den Leitungen zu laufen.

Stadtbaumeister Stapf kennt dieses Problem. Teilweise wird daher auch ein Grundwasserstau eingebaut, damit kein Grundwasser mehr abfließen kann. Das größte Problem ist die Dämmung, diese muss abschließend geprüft und ordnungsgemäß ausgeführt werden.

Der Vorsitzende ergänzt, dass bei der Ausschreibung darauf geachtet und das Ganze auch beim Bau entsprechend überwacht werden soll.

Stadträtin Walter begrüßt es, dass der Efeubewuchs beseitigt wird. Von ihr wurde auch bereits auf Bäume in der Krumbacher Straße aufmerksam gemacht, die mit Efeu bewachsen sind.

Diese Bäume sind nicht im Besitz der Stadt, erwidert der Vorsitzende. Der Hinweis soll jedoch dem Grundstückseigentümer gegeben werden.

Des Weiteren spricht sich Stadträtin Walter für eine Ersatzpflanzung für die zu entfernenden Bäume aus. Insbesondere ist bei der Maßnahme auf den Hang zu achten. Ebenfalls hält sie die Erstellung eines Baumkatasters für sinnvoll.

Der Vorsitzende ergänzt, dass, wenn Bäume gefällt werden, auch an eine Nachpflanzung gedacht wird.

Beschluss

Der Efeubewuchs an den Gehölzen im Außenanlagenbereich der Musikschule ist zu entfernen und nach und nach in den kommenden Jahren der Baumbewuchs wie vorstehend angeführt zu reduzieren. Zeitnah sollen noch die beiden Birken zur Neuen Bahnhofstraße gefällt werden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Datenstand vom 17.04.2020 11:02 Uhr