Erweiterung und Umbau der Kindertagesstätte Hl. Kreuz, Hochwang; Vorstellung der Vorentwurfsplanung


Daten angezeigt aus Sitzung:  55. Sitzung des Stadtrates - Sondersitzung - , 18.06.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Ichenhausen (Stadt Ichenhausen) 55. Sitzung des Stadtrates - Sondersitzung - 18.06.2019 ö Entscheidung 4

Sachverhalt

Die im Rahmen der Bedarfsplanung durchgeführte Bedarfsfeststellung und –anerkennung hat ergeben, dass ein zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen sowohl im Bereich der Kindergarten- als auch Kinderkrippenplätzen besteht. Um diesen Bedarf abzudecken hat der Stadtrat u.a. beschlossen, den Standort Hochwang mit einer zusätzlichen Kinderkrippengruppe zu stärken.

Mit der Kath. Pfarrkirchenstiftung Hl. Kreuz, Hochwang, die Träger der Kindertagesstätte im städtischen Gebäude ist, wurden die Voraussetzungen für die Erweiterung und den Umbau geschaffen.

Das mit der Planung für die Maßnahme beauftrage Architekturbüro ALEA Brenner hat die Entwurfsplanung fertiggestellt. Die Planung ist mit der Kindergartenleitung und den zuständigen Stellen abgesprochen und auf das erforderliche Raumprogramm abgestimmt. Auch wird auf die im Vorfeld erfolgten Vorberatungen in den entsprechenden Gremien verwiesen.

Die Kosten wurden von Herrn Brenner für die Gesamtmaßnahme mit ca. 1,3 Mio. € inklusive Nebenkosten und Mehrwertsteuer beziffert, wobei rund 280.000 Euro auf eine Sanierung bzw. Verbesserung des Bestandes entfallen. Die in den Vorberatungen vorgeschlagenen nur in geringem Umfang möglichen Einsparungen (Treppe vom Garten in den Keller, Reduzierung Podest usw.) werden bis zur Sitzung durch das Architekturbüro eingearbeitet und im Rahmen der Vorstellung des Entwurfes erläutert.



Förderung:

Die Schaffung neuer Betreuungsplätze wird zum einen über Art. 10 FAG mit 50 % der zuwendungsfähigen Baukosten gefördert.

Zum anderen gibt es das Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2017-2020. Die Förderung erfolgt hier in Höhe von 35 % der nach Art. 10 FAG zuweisungsfähigen Ausgaben. Voraussetzung hierfür ist allerdings, eine Antragstellung bis 31.08.2019.

Im Vorfeld wurde die beabsichtigte Maßnahme hinsichtlich der Möglichkeiten und der Höhe der Förderung mit der Regierung von Schwaben als Zuschussstelle wie auch mit dem Landratsamt Günzburg als Fachaufsicht besprochen.

Die Umbauten im Bestand werden nur entsprechend der sich für die erweiterte Kindertagesstätte mit zwei Kindergartengruppen und einer Kinderkrippengruppe ergebenden Nutzungsflächen nach dem neuen Summenraumprogramm gefördert.

Es errechnen sich aus beiden Förderprogrammen in Summe nach Einschätzung der Stadtverwaltung Zuschüsse in Höhe von insgesamt ca. 850.000 Euro. Eine verbindliche Förderzusage von der Zuschussstelle kann erst nach Vorlage und Prüfung des Zuschussantrages erfolgen.
Die Planunterlage mit der Kostenschätzung und den darin aufgeführten Verbesserungen des Bestandes sind aus der Anlage ersichtlich. Eine Erläuterung erfolgt in der Sitzung.

Im Hinblick auf die voraussichtliche Dauer einer Baugenehmigung bittet die Verwaltung darum, dass eine Beratung des konkreten Bauantrags im Bau- und Umweltausschuss nicht mehr erfolgen muss, sondern die Verwaltung auf Basis der vorgestellten Planung beauftragt wird, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen und den Bauantrag und Zuschussantrag zu stellen.

Diskussionsverlauf

In Bezug auf die Kindergartenerweiterungen begrüßt der Vorsitzende die Leiterinnen der Kindergärten Storchennest und Wilhelm Busch sowie die Vertreter des Arch.-Büros Brenner, Günzburg, Herrn Architekt Brenner und Herrn Architekt Barner.  

Zur Vorstellung der Planung für die Erweiterung und den Umbau der Kindertagesstätte Hl. Kreuz Hochwang überträgt der Vorsitzende Architekt Brenner das Wort.

Arch. Brenner führt eingangs aus, dass unter Berücksichtigung des Raumprogrammes im Kindergarten Hochwang eine neue Kinderkrippengruppe untergebracht werden soll. Hierzu sind verschiedene Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen erforderlich, die er anhand der Vorentwurfsplanung vom 20.05.2019 entsprechend vorgestellt. Im Wesentlichen ist vorgesehen:

Anbau eines Aufzuges mit einem innenliegenden Treppenhaus auf der Nordseite zur Schaffung der Barrierefreiheit

Kellerbereich           
Umnutzung bereits vorhandener Räumlichkeiten
Anbringung eines Lichthofes auf der Nord- und Süd-Ostseite (zur Belichtung des Mehrzweckraumes und des Ateliers sind diese erforderlich)
Schaffung eines Treppenabganges vom Erdgeschoss in das Kellergeschoss auf der Süd-Westseite (hierbei handelt sich um eine Anregung der Kindergartenleitung und ist noch eine Option)

Außenbereich
Schaffung von weiteren 4 Stellplätzen zu den bereits 4 vorhandenen im nordöstlichen Bereich (vorgeschrieben sind nur 3 Stellplätze, trotzdem sollen mehr erstellt werden)

Erdgeschoss
Der Bestand von zwei Kindergartengruppen wird erhalten.
Das derzeitige Treppenhaus im Westen sollen als Kindergartenräume (Eltern I und Intensiv II) umgenutzt werden.

Obergeschoss
Innenausbau zur Unterbringung einer Krippengruppe mit entsprechenden Nebenräumen
Der Speiseraum und die Küchen können auch vom Kindergartenbereich genutzt werden.
Erstellung einer Terrasse sowie einer Rampe auf der Westseite in den Garten, die auch als 2. Rettungsweg dienen kann,

Der Vorsitzende informiert hierzu noch, dass es sich im Stadtteil Hochwang um einen kirchlichen Kindergarten handelt. Die Umbaumaßnahme ist nur möglich, da mit der örtlichen Kirche eine Vereinbarung getroffen werden konnte. Diese sah und sieht auch die Notwendigkeit zur Einrichtung einer Kinderkrippengruppe. Das hat dazu geführt, dass die Kirche bereit war, die bisherige Nutzung des Dachgeschosses als Pfarrsaal aufzugeben. Der Aufwand von kirchlicher Seite wurde hierfür teilweise zurückbezahlt, damit diese Vereinbarung getroffen werden konnte. Er bedankt sich in diesem Zusammenhang bei der örtlichen Kirche für ihre Bereitschaft, den Weg mitzugehen.

Stadtrat Hofmann spricht an, dass das Dach des Gebäudes vor einiger Zeit saniert wurde. Für ihn stellt sich die Frage, ob dieses in diesem Zusammenhang auch entsprechen isoliert wurde.

Arch. Brenner ist die Sanierung des Daches ebenfalls bekannt. Die Raumhöhen können zwar belassen werde, sollte sich jedoch herausstellen, dass hier an der Isolierung ein Manko da wäre, müsste man hier tätig werden. Aus zeitlichen Gründen konnte das Dach bisher nicht untersucht werden. Der Schwachpunkt am Gebäude sind aber die Fenster, die alle ausgetauscht werden müssen.

Stadträtin Glassenhart bringt vor, dass sich die Eltern des Stadtteiles Hochwang freuen werden, dass es zukünftig neben der Kindergartengruppe auch eine Kinderkrippengruppe geben wird. Des Weiteren ist es auch sehr wichtig, den bestehenden Kindergarten auf den jetzigen Standard zu bringen.

Arch. Brenner berichtet hierzu von einem Gespräch mit der Kindergartenleiterin, die sich über die Neugestaltung des bestehenden Bereiches freut. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, dass die Kindergartenkinder sich einmal allein in einem Raum zum Spielen aufhalten können.

Die Gesamtkosten der Maßnahme incl. Ausstattung einschl. bereits vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen im Bestand belaufen sich lt. Arch. Brenner auf 1,37 Mio. €.

Wichtig ist hier für den Vorsitzenden, dass ein Teil der Kosten - ca. 280.000 € - für Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahmen des Bestandes anfallen (Fenster, Heizung etc.).

Stadtrat Kehrle fragt nach, ob die Dachterrasse nicht für die Kinder kritisch ist und sie herunterfallen können.

Arch. Brenner erwidert hierauf, dass die Brüstungen so gestaltet werden, dass kein Kind darübersteigen kann. Ein Teil der Dachterrasse erhält einen Bohlenbelag; dort kann auch ein Sandkasten zum Spielen aufgestellt werden. Durch diese Terrasse hat die Krippengruppe des Öfteren die Möglichkeit nach draußen zu gehen, als die Kindergartengruppen, die in den Garten gehen müssen, wo es davon abhängt, ob das Gras nass ist oder nicht.

Stadtrat Seitz bittet um Auskunft zur Bauzeit und wo die Kinder während dieser Zeit untergebracht werden sollen.

Lt. Arch. Brenner ist mit einer Bauzeit von einem Jahr zu rechnen. Des Weiteren ist der Umbau bei laufendem Betrieb geplant, ohne eine Aussiedlung der bestehenden Gruppen.

Beschluss 1

Beschluss 1:

Die Erweiterung der Kindertagesstätte Hl. Kreuz, Hochwang wird entsprechend der vorgestellten Planung umgesetzt.

Die Verwaltung wird auf der Grundlage der vorgestellten Planung beauftragt, die erforderlichen Anträge für die Baugenehmigung samt gemeindlichem Einvernehmen zu stellen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 0

Beschluss 2

Beschluss 2:

Um keine Zeit zu verlieren, ist im Rahmen des Zuwendungsverfahrens ein Antrag auf vorzeitigen Baubeginn zu stellen. Der Stadtrat der Stadt Ichenhausen betätigt darüber hinaus, dass die Stadt Ichenhausen finanziell in der Lage ist, die Baukosten zu tragen und die erwarteten Zuwendungen zwischen zu finanzieren. Haushaltsmittel sind im Entwurf des Haushaltes 2019-2020 bereits aufgenommen.

Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Anträge für die Fördermittel zu stellen und die weiteren Schritte nach entsprechender Entwicklung vorzunehmen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 0

Datenstand vom 16.04.2020 15:48 Uhr