Sanierung der Becken des Freibades Ichenhausen; Vorstellung und Beratung über die Planung sowie Beschlussfassung über die Ausschreibung der Maßnahmen


Daten angezeigt aus Sitzung:  15. Sitzung des Stadtrates, 03.08.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Ichenhausen (Stadt Ichenhausen) 15. Sitzung des Stadtrates 03.08.2021 ö Information 5

Sachverhalt

In der Sitzung des Stadtrates vom 01.12.2020 wurde bereits angesprochen, dass die Becken des Bades wie auch die vorhandene Technik sanierungs- bzw. erneuerungsbedürftig sind. Dabei wurden 4 Varianten zur Beckensanierung und Technikertüchtigung ausführlich vorgestellt. 
Beschlossen wurde hierbei, folgende Variante auszuführen:
-        Erneuerung der Folie für das Nichtschwimmer- und Planschbecken
-        Erneuerung der Dosierung, Filtertechnik, Rückspülung, Schwallbehälter etc.
-        Auskleidung der Beckenrinne mit einer Folie
-        Erneuerung bzw. Ersetzen des Beckenkopfes 
Die Kosten wurden hierfür auf insgesamt ca. 445.000 € brutto ohne neues Technikgebäude (Filter und Technik kann im vorhandenen Gebäude untergebracht werden; dafür evtl. Rückbau von 4-6 Dauerkabinen) geschätzt. 
Als eine weitere Variante wurde der Einbau eines Edelstahlbeckens sowie für das Nichtschwimmer- als auch Planschbecken mit geschätzten Gesamtkosten in Höhe von ca. 620.000 € brutto vorgestellt. 

In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 01.03.2021 wurde mitgeteilt, dass die Ing.-Leistungen für diese Maßnahme auf der Grundlage des Beschlusses vom 01.12.2020 dem Ing.-Büro Spleis, Laupheim, übertragen wurden. 

Zwischenzeitlich wurde vom Ing.-Büro Spleis die Planung vorgenommen, die in der Sitzung entsprechend vorgestellt werden soll. 
Gemäß der vom IB ausgearbeiteter Kostenschätzung würden folgende, deutlich höhere Kosten anfallen:
-        Folienbecken incl. Technik etc. ca.        680.000 Euro brutto zuzüglich Nebenkosten
-        Edelstahlbecken incl. Technik etc. ca. 800.000 € brutto zuzüglich Nebenkosten

Sollte in der Stadtratssitzung der endgültige Beschluss über die Ausführungsart getroffen werden, kann die Ausschreibung im September und die Vergabe in der Sitzung am 05.10.2021 erfolgen. Es ist mit einer Bauzeit von 6 Monaten zu rechnen, so dass eine Eröffnung der Freibadsaison im Mai 2022 möglich wäre.
Das Ing.büro Speis wurde gebeten, in der Stadtratssitzung Alternativen und Übergangslösungen aufzuzeigen. 

Wie bereits in der Sitzung am 01.12.2020 angesprochen, gibt es nachfolgende Fördermöglichkeit:
Der Freistaat unterstützt die bayerischen Kommunen mit dem Sonderprogramm Schwimmbadförderung SPSF bei der Sanierung ihrer Schwimmbäder. 
Ziel des Sonderprogramms Schwimmbadförderung ist der Erhalt der kommunalen Bäder als Voraussetzung für den Erwerb der Schwimmfähigkeit der Kinder und Jugendlichen. Mit dem Programm soll die Sanierung von kommunalen Bädern gefördert werden, die nicht in einem anderen staatlichen Programm förderfähig sind, und in denen Schulschwimmen oder Schwimmkurse angeboten werden.
Die Kommunen können für ihre Maßnahmen innerhalb der Laufzeit des Programms (bis 2024) jederzeit Förderanträge stellen. Die Maßnahmen werden in der Reihenfolge gefördert, in der die vollständigen Antragsunterlagen bei den Bewilligungsstellen eingehen (sog. Windhundverfahren) 

Der Fördersatz für eine Kommune mit einer finanziellen Leistungsfähigkeit, die dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen entspricht, beträgt derzeit 25 %.

Förderfähig sind aufgrund des Programmziels „Erhalt der kommunalen Bäder als Voraussetzung für den Erwerb der Schwimmfähigkeit der Kinder und Jugendlichen“ nur Becken, die sich zum Schwimmen eignen, des Weiteren Umkleiden und Technikbereiche. Nicht förderfähig sind insbesondere Sauna- und Gastronomiebereiche, Rutschenanlagen, Sprungtürme, reine Sprungbecken, Wellenbecken o.ä. sowie Planschbecken. Nicht gefördert werden Maßnahmen, deren zuwendungsfähige Ausgaben weniger als 100.000 € betragen.

Kostendeckungsgrad in der Badesaison 2020:

Das Flussfreibad wurde aus aufsichts- und haftungsrechtlichen Gründen in ein (gebührenpflichtiges) Freibad und eine (gebührenfreie) Badestelle umgewandelt. 
Darüber hinaus wird das Bad/Badestelle aus wirtschaftlichen Gründen seit der Badesaison 2020 als Betrieb gewerblicher Art geführt.
Die Gebühren für die Benutzung des Freibades wurden nach 20 Jahren – auch wegen der im Zusammenhang mit der Umwandlung entstandenen Umbaukosten – auf ein immer noch sehr maßvolles Niveau angehoben.
Auf die hierzu erfolgten Beratungen, Beschlüsse und erlassenen Satzungen wird verwiesen.

Für die im Corona-Jahr 2000 „nur“ etwa 7.000 Gäste, die das Bad in der coronabedingt verkürzten und eingeschränkten Saison 2020 besuchten, wurden Badegebühren in Höhe von ca. 8.600 € eingenommen. 
Diesen Einnahmen standen Ausgaben in Höhe von ca. 147.300 € gegenüber. Dies bedeutet einen Kostendeckungsgrad von etwa 6 %. (Zum Vergleich: Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad bei bayerischen Hallen- und Freibädern beträgt durchschnittlich rund 30 %.)
Die Stadt Ichenhausen bezuschusst folglich jeden der 7.000 Besuche mit 19,80 €.

Aufgrund des bisher schlechten Wetters in der Badesaison 2021 muss im Jahr 2021 von möglicherweise noch geringeren Einnahmen ausgegangen werden. 

Diskussionsverlauf

Herr Spleis vom IB Spleis erläutert die neue Kostenschätzung und schlägt vor, die bereits am 01.12.2020 vorgestellten Varianten 1 und 2 zur Sanierung noch einmal zu überprüfen und eine   erneute Kostenschätzung in der nächsten oder übernächsten Sitzung vorzustellen. 

Herr Lindner möchte wissen, ob es möglich ist die Sanierung der beiden Becken zu entkoppeln. 
Herr Spleis erklärt, dass das grundsätzlich möglich ist, jedoch wenig Sinn macht die Becken nacheinander zu sanieren. Der Aufwand sei für 2 Bauabschnitte sehr groß und die Undichtigkeiten sollten möglichst dauerhaft beseitigt werden. Zudem sollte der Badebetrieb sollte möglichst im Mai 2022 wieder anlaufen können. 
Stadtrat Herr Kehrle möchte wissen, wie lange die Reparatur des Beckens halten wird. 
Stadtrat Herr Schleifer stimmt Herrn Kehrle zu. 
Auch Stadtrat Herr Welscher möchte wissen wie lange das reparierte Becken halten wird und 
betont, dass es wichtig sei, dass der Badebetrieb im Mai 2022 wieder möglich ist. 
Der 1. Vorsitzende Herr Strobel regt an, dieses nochmal gründlich zu prüfen, und in einer der nächsten Sitzungen vorzustellen. 
Stadtrat Herr Welscher merkt an, dass die Kosten einen ganz schön großen Sprung gemacht hätten. Diese waren im Dezember erheblich niedriger und er möchte wissen wie das kommt. 

Der 1. Vorsitzende Herr Strobel erklärt, dass die Kostenschätzung im Dezember aufgrund von eingeholten Angeboten von Herrn Blösch, Bauamt, vorgestellt worden sind. 

Beschluss

Herr Spleis vom IB Spleis wird beauftragt, die im Dezember vorgestellten Varianten 1 und 2 noch einmal zu überprüfen und in einer der nächsten Sitzungen vorzustellen. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 0

Datenstand vom 23.09.2021 08:47 Uhr