Photovoltaik auf kommunalen Liegenschaften - Projekte 2025: Vorberatung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung, 03.02.2025

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Umweltausschuss Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung 03.02.2025 ö Vorberatung 5
Stadtrat Stadtratssitzung - Verabschiedung Haushalt 26.02.2025 ö Beschließend 6

Sachverhalt

Seit Oktober 2021 hat sich die Stadt Vöhringen zum Ziel genommen, den Ausbau der PV-Leistung auf kommunalen Liegenschaften stufenweise zu erweitern. Hierfür werden im Haushalt jährlich 100.000 € zur Verfügung gestellt.

Stromspeicher – Preisentwicklung:
Seit Oktober 2021 hat sich der Photovoltaik- und Stromspeichermarkt weiterentwickelt. Für den wirtschaftlichen Betrieb einer Dachphotovoltaikanlage ist bei Neuanlagen im Wesentlichen der Eigenverbrauch ausschlaggebend. Bis 2023 war die Installation von Stromspeichern kaum wirtschaftlich darstellbar. In den Jahren 2023 und 2024 haben sich die Kosten für Stromspeicher nochmals erheblich reduziert. Mittlerweile ist die Installation von Stromspeichern meistens zu empfehlen. Ebenfalls sollte bei Bestandsanlagen die Nachrüstung überprüft werden. Speziell bei möglichen Erweiterungen von Bestandsanlagen kann sich die Installation eines Batteriespeichers lohnen.

Abbildung 1: Allgemeine Preisentwicklung von Stromspeichern?? https://gruenes.haus/stromspeicher-kosten-preise-pv-speicher/ (27.01.2025)
Anstehende Projekte
Das priorisierte Projekt für 2025 ist die Installation einer PV-Anlage auf den Dächern der Grundschule Nord. Es ist geplant, eine 100 kWp Anlage zu installieren. Bei der Ausführung empfiehlt es sich ebenfalls einen Stromspeicher mit der Kapazität von 66 kWh zu installieren. Die geschätzten Kosten für die PV-Anlage betragen dabei 100.000 €, für den Stromspeicher 35.750 €. Hinzu kommt noch die Erneuerung der Wandlermessung in Höhe von ca. 17.000 €. Eine Wandlermessung ist erforderlich, wenn ein Betriebsstrom von mehr als 63 Ampere zu erwarten ist oder ein Dauerstrom von etwa 44 Ampere. Zu den Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die im Anhang beigelegt sind, ist anzumerken, dass beim Stromverbrauch mit den Ist-Kosten gerechnet wurde. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Strompreise kurzfristig für die Stadt sinken. Dies wurde mit einer geringen Strominflationsrate von 1% teilweise berücksichtigt.
Sinnvollerweise wären für das PV-Projekt an der Grundschule Nord 155.000 € einzuplanen, was das jährliche Budget von 100.000 € übersteigt.
Im Sinne des Klimaschutzes wäre es ebenfalls wünschenswert, die PV-Anlage auf der Uli-Wieland-Schule zu erweitern und in diesem Zuge einen Stromspeicher nachzurüsten. Für die Erweiterung der PV-Anlage empfiehlt sich das Dach auf dem Osttrakt mit Ost-West Ausrichtung. Geplant wäre hier ebenfalls eine 100 kWp PV-Anlage und ein 66 kWh Speicher. Nach Rücksprache mit der Kämmerei ist dies im Haushalt 2025 jedoch aufgrund der angespannten Haushaltslage schwer darstellbar.
Aus diesem Grund ist von der Stadtverwaltung geplant, für 2025 nur die Photovoltaikanlage auszuschreiben.

Noch einige Projekte in kommunalen Liegenschaften
Aus Sicht des Klimaschutzmanagers wäre es wünschenswert, mehr als nur ein Projekt pro Jahr angehen zu können, da es noch ausreichend mögliche Projekte gibt.
  • Installation von PV-Anlagen und ggfs. Installation von Batteriespeichern
    • Feuerwehr Illerzell
    • Kita Pusteblume
    • Kita St. Michael 
    • Pumpwerk Vöhringen
  • Erweiterung der PV-Anlage auf dem Klärgelände
  • Nachrüsten von Stromspeichern bei Bestandsanlagen
    • Rathaus
    • Kulturzentrum
Insgesamt sieht der Klimaschutzmanager die Bilanz seit dem Beschluss 2021 jedoch sehr positiv. Seit Beginn der Maßnahme wurden rund 350 kWp Anlagenleistung auf städtischen Gebäuden neu installiert. Die Bestandsanlagen 2020 hatten eine Gesamtleistung von ca. 190 kWp. Die Stadt Vöhringen ist auf einem sehr guten Weg. Dass das Budget in einem angespannten Haushaltsjahr nicht erhöht werden kann, ist nachvollziehbar. Positiv zu bewerten ist, dass keine Kürzung der Haushaltsposition 81020.9605 ansteht. Der Ansatz von 100.000 € pro Jahr soll im nächsten Haushaltsjahr erneut auf den Prüfstand gestellt werden.

Empfehlung

Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung die notwendigen Schritte für die Installation einer PV-Anlage auf den Dächern der Grundschule Nord umzusetzen. Die Leistung der ausgeschriebenen Photovoltaikanlage soll 100 kWp betragen. 

Diskussionsverlauf

Herr Jung verweist auf die Sitzungsvorlage. Beispielsweise bei Schulen wäre eine Nutzung des Stroms vom Wochenende unter der Woche möglich. In Abstimmung mit der Kämmerei sollten die 100.000 € im Haushalt beibehalten werden. Davon wird die Photovoltaik-Anlage auf der Grundschule Nord realisiert. Eine Speichernachrüstung und eine Erhöhung des Budgets werden 2026 wieder geprüft.

Ein Gremiumsmitglied erkundigt sich, ob eine Nachrüstung eines solchen Speichers technisch aufwändig wäre. Herr Jung erklärt, dass eine Nachrüstung ca. 10-15 % teurer wäre.

Ein weiteres Gremiumsmitglied erkundigt sich, ob eine Kombination sinnvoll wäre.

Bürgermeister Neher merkt an, dass die Stadt dies in der Finanzplanung 2026 vorsehen würde und schlägt vor, den Speicher als Alternativposition bei der Ausschreibung vorzusehen. 

Ein Ratsmitglied erkundigt sich, ob es sich auf die Rentabilität der PV-Anlage auswirkt, wenn man die Stromheizung ausbaut. 

Herr Jung erklärt, dass die PV-Anlage den Heizstrombedarf ohnehin nicht decken könne, da während der Heizperiode die Sonnenenergie eher gering ist.

Bürgermeister Neher unterbreitet folgenden Beschlussvorschlag:

Beschluss

Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung die notwendigen Schritte für die Installation einer PV-Anlage auf den Dächern der Grundschule Nord umzusetzen. Die Leistung der ausgeschriebenen Photovoltaikanlage soll 100 kWp betragen, wobei ein Stromspeicher als Alternativposition auszuschreiben ist.  

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 17.02.2025 16:46 Uhr