Mechanisch-biologische Sammelkläranlage; Energetische Untersuchung; Vorstellung der Ergebnisse


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 28.10.2010

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 28.10.2010 ö Beschließend 2

Sachverhalt

Nachdem sich erfahrungsgemäß der Stromverbrauch der Kläranlage zwischen 15 und 20 %
des gesamten Elektrizitätsverbrauches einer Kommune bemißt und hiermit auch erhebliche CO² Emissionen verbunden sind, ist es zweckmäßig die Kläranlagen einer energetischen Analyse zu unterziehen.

Das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit hat hierfür daher ein Sonderförderprogramm aufgelegt, mit dem Ziel, die Energieeffizienz der Kommunalen Kläranlagen in Bayern zu stärken.

Im Rahmen eines Sonderförderprogramms wird die gutachterliche Untersuchung von Kläranlagen im Hinblick auf die Energieeffizienz bezuschusst.

Das Sonderprogramm wurde zum 1. September 2009 in Kraft gesetzt und ist bis zum
30. Juni 2011 begrenzt.

Die Stadt Vöhringen hat nach der Bekanntgabe des Förderprogramms am 02.12.2009 einen Antrag auf Förderung einer Energieanalyse für ihre Kläranlage beim Wasserwirtschaftsamt Donauwörth eingereicht.

Diesem Antrag wurde mit Zuwendungsbescheid vom 11.03.2010 stattgegeben.

Daraufhin hat das Stadtbauamt mehrere Ingenieurbüros zur Abgabe eines Angebotes für die Energieanalyse aufgefordert.

Das günstigste Angebot hat das Ingenieurbüro SAG, Ulm, vorgelegt.

Die Abrechnung erfolgt über ein Pauschalhonorar mit Kosten von 7.500,00 €.

Die in Aussicht gestellten Fördermittel betragen voraussichtlich 5.250,00 €.

In der Zwischenzeit wurde vom Ingenieurbüro SAG die beauftragte Energieanalyse und die daraus resultierenden Energieoptimierungen erarbeitet und mit dem Betriebspersonal der Kläranlage abgestimmt und besprochen.

Die Ergebnisse der Energieanalyse werden in der Stadtratssitzung vom Ingenieurbüro SAG vorgestellt.

Empfehlung

Die Ergebnisse der energetischen Untersuchung der mechanisch biologischen Sammelkläranlage werden zur Kenntnis genommen.

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Janson nimmt einleitend Bezug auf die allen Stadtratsmitgliedern zugestellte Sitzungsvorlage und führt ergänzend aus, dass die durchgeführte energetische Untersuchung der Kläranlage im Rahmen eines Sonderprogrammes staatlich gefördert werde. Von dem anfallenden Pauschalhonorar in Höhe von 7.500 € werden voraussichtlich ca. 5.250 € bezuschusst.

Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens SAG durch Herrn Dr. Wett geht Frau Dipl.-Ing. Zhang auf die Details der energetischen Untersuchung der Kläranlage ein.

Sie berichtet dabei insbesondere über
?        den Anlass der energetischen Untersuchung
?        die Vorgehensweise der Energieanalyse und – optimierung
?        Details zur vorgenommenen Grob- und Feinanalyse und über
?        die Ergebnisse der Analyse sowie Vorschläge für die weitere Vorgehensweise

Nähere Einzelheiten können der Zusammenfassung der Energieanalyse und Energieoptimierung entnommen werden, die den Stadtratsfraktionen bereits zugestellt worden ist.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Vöhringer Kläranlage bei einer derzeitigen Auslastung von rd. 28.500 Einwohnergleichwerten mit 29,8 kWh/EWa (Kilowattstunden pro Einwohner im Jahr) im Vergleich zu anderen Einrichtungen dieser Größenordnung energetisch schon sehr sparsam betrieben wird. Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen und Bewertungen sei evtl. noch eine mögliche weitere Senkung des Stromverbrauches auf 25,70 kWh/EWa erreichbar.

Die als wirtschaftlich empfohlenen Maßnahmen werden vom Ingenieurbüro SAG nach ihrer zeitlichen Umsetzung in S = Sofortmaßmaßnahmen, K = kurzfristige Maßnahmen und A = abhängige Maßnahmen eingeteilt. Bei Umsetzung der Sofortmaßnahmen ließen sich nach Angaben von Frau Zhang weitere Einsparungen in Höhe von rd. 106.000 kWh/a bzw. ca. 14.000 €/jährlich erzielen.

Herr Hieber stellt ergänzend dar, dass durch die vom Ingenieurbüro SAG vorgeschlagene und seit kurzem auch schon durchgeführte teilweise Abschaltung der Rührwerke nach ersten Erkenntnissen Einsparungen in Höhe von ca. 10% (bei ca. 800.000 kWh/a wären dies ca. 80.000 kWh/a) bewirken könnten. Dies wäre bereits ein sehr großes Sparpotential. Über die Umsetzung von weiteren Maßnahmen, werde im Rahmen der Etatberatungen zu befinden sein.

Die Energieanalyse wird im Wege einer kurzen Aussprache zur Kenntnis genommen.

Ohne Beschluss