Erster Bürgermeister Andreas Wutzlhofer wendet sich mit folgenden Worten an das ausgeschiedene Stadtratsmitglied Florian Meißner:
„Lieber Florian,
Du wirst Dich sicherlich noch ganz gerne an den 15. März 2020 erinnern. Ein Sonntag und dazu noch der Tag der Kommunalwahl. Angetreten auf Listenplatz 17 der CSU, um ein Mandat im Vohenstraußer Stadtrat zu erlangen. Ich denke nicht nur bei Dir, sondern auch bei Deinen Bekannten und Unterstützern, war die Freude riesengroß, als am späteren Wahlabend nach Auszählung das vorläufige Wahlergebnis bekannt gegeben wurde und Du mit der beachtlichen Stimmenzahl von 1489 in das Gremium einziehen wirst, was dann auch in der konstituierenden Sitzung am 7. Mai 2020 mit der Vereidigung vollzogen wurde (Corona bedingt im großen Saal der Stadthalle).
Es folgte für Dich die kommunalpolitische Arbeit, der Einsatz an der Nahtstelle zwischen Bürger und dem Rathaus als öffentliche Verwaltung. Eine sicherlich spannende und verantwortungsvolle Aufgabe im Spannungsfeld zwischen dem Wünschenswertem und dem tatsächlich Machbaren.
Für Dich bedeutete dies Gremiumsarbeit im Jugend-, Tourismus- und Kulturausschuss, Verkehrsausschuss, Bau-, Umwelt- und Energieausschuss (als Stellvertreter von Anna Balk).
Neben den vielen Stadtratssitzungen (56) und Ausschusssitzungen (9) darf man nicht vergessen, dass viele Vereinsveranstaltungen, aber auch die Vorbereitung der Sitzungen und die Fraktionsarbeit einen breiten Raum einnehmen und dies immer im Bewusstsein, das Beste für die Bürgerschaft zu erreichen und Bereitschaft zu zeigen, sich der Belange unserer Bürgerinnen und Bürger anzunehmen. Und das hast Du in einer wirklich bemerkenswerten Weise, insbesondere für Deinen Ortsteil Oberlind, geleistet.
Ein Engagement im Ehrenamt, welches großes Pflichtbewusstsein und Verlässlichkeit abverlangt hat. Du warst immer mit viel Herzblut und Leidenschaft bei der Sache; daher hat es uns alle überrascht, als Du uns mit Schreiben vom 4. Juni 2024 von Deiner Absicht, Dein Mandat zum 30.06.2024 niederlegen zu wollen, informiert hast.
Aber die anstehende berufliche Veränderung, mit dem einhergehenden Umzug nach Regensburg sowie dem anstehenden Auslandsdienstjahr in Rom, erklärt diese, Deine Entscheidung. Dass Dir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist, belegt der Schlusssatz in Deinem Rücktrittsschreiben vom 4. Juni 2024, welcher lautet:
„Unabhängig, wo ich lebe und was ich tue: Mein emotionaler und sozialer Lebensmittelpunkt ist und bleibt in Vohenstrauß und da ganz besonders in Lind!“
Lieber Flo, auch wenn Du selbst der Meinung bist, dass Deine Mandatsniederlegung der ein oder andere für nicht angebracht hält, darf ich Dir versichern, dass Du das Vertrauen der Wähler mit Deiner Arbeit mehr als bestätigt hast. Und wenn die häufig verwendete Etikette „Mit Herz und Verstand“ auf eine Person zutrifft, dann sicherlich auch auf Dich.
Aber auch die Tatsache, dass Dir die Arbeit im Stadtrat Spaß machte, d.h. Ideen zu entwickeln, Dinge vor Ort anzuschieben und Menschen zusammenzuführen, egal ob im Stadtrat, den Ausschüssen oder in Deiner Fraktion, all das hat in den etwas mehr als 4 Jahren Deiner Stadtratszugehörigkeit dazu beigetragen, dass Du in der Bevölkerung eine hohe Wertschätzung erfahren durftest.
Auch kann ich feststellen, dass Dein Engagement schon alleine deswegen Respekt verdient hat, weil Du Dich neben der Kommunalpolitik auch noch anderweitig und vielfältig bürgerschaftlich eingebracht hast.
Lieber Flo, wir müssen Deine Entscheidung, die wohl überlegt, für Dich stimmig und für Deine weitere Lebensplanung konsequent ist, akzeptieren. So bleibt mir nur noch herzlichen Dank für Deine stets loyale und vertrauensvolle Mitarbeit zu sagen, was ich auch im Namen Deiner Stadtratskolleginnen und Kollegen sowie der Bürgerschaft unserer Stadt und Großgemeinde tue.
Wir alle hoffen, dass all Deine Erwartungen, die Du mit der neuen Lebensphase verbindest, in Erfüllung gehen. Zum Schluss darf ich Dir als Erinnerung an Deine Zeit als Stadtrat den „Vohenstraußer Löwen“ überreichen.
Bleib gesund, zuversichtlich und ein politischer Mitstreiter, wenn auch in anderer Rolle.
Weiter darf ich Dich zum Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt Vohenstrauß zu mir nach vorne bitten. Alles Gute weiterhin!“
Nach dem Eintrag in das Goldene Buch, der Überreichung einer Dankesurkunde und des Vohenstraußer Löwen und Fertigung eines Pressefotos spricht Meißner zum Gremium wie folgt:
„Vergelt’s Gott für die warmherzigen, von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden, ehrlichen Worte. Wenn nur die Hälfte davon stimmt, dann habe ich im Stadtrat nicht Alles falsch gemacht. Liebe ehemalige Kollegen aller Fraktionen, geschätzte Mitarbeiter der Verwaltung – Danke für Alles. Setzt euch auch weiter für die Bürger, die Unternehmen, die Leistungsträger und die Schwachen ein, damit es den Zusammenhalt in der Gemeinde gibt, den wir brauchen. Alle Angesprochenen, die Bürgermeister, Stadträte und Mitarbeiter, die Zeit und Lust haben, sind im Anschluss an den nichtöffentlichen Teil herzlich ins Friedrich zu einem Getränk eingeladen. Ich würde mich über euer Kommen freuen.“
Der Sitzungsleiter bedankt sich nochmals für Meißners Arbeit, die Dankesworte und die Einladung ins Friedrich.