2. Bürgermeister Uli Münchmeier wendet sich mit folgenden Worten an das Gremium:
„Nach genau 11 Jahren und 9 Monaten sagt unser Heini „Servus“ im Stadtratsgremium, denn wie in der Mittwochsausgabe des Neuen Tages vom 11.01.2023 zu lesen war: O-Ton: „Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist“, leitete er seinen Abschied schlussendlich ein. Somit dreht sich das Personalkarussell im Vohenstraußer Stadtrat munter weiter.
Ich blende zurück auf das Jahr 2011, denn am 5. Mai dieses Jahres vereidigte 1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer Herrn Heinrich Rewitzer als Nachfolger von Erich Völkl. Erich Völkl verabschiedete sich aus gesundheitlichen Gründen nach 27 Jahren aus dem Stadtrat. Sichtlich nervös und mit erhobener rechter Hand sprach Heinrich die Eidesformel nach. So wurde es damals in der Zeitung berichtet. Dass Erich Völkl den Weg freigemacht hatte, kommentierte Heinrich jetzt mit einem „das war gut so“, denn damit hatte man Zeit, sich bis zu den nächsten Wahlen zu profilieren. Und so will er es nun auch machen.
Man könnte ja schon fast von einer Tradition sprechen, um dem Listennachfolger einen guten Frühstart zu ermöglichen. So hat auch unsere Kollegin Karin Gesierich am 31.05.2018 vorzeitig das Mandat als Stadträtin antreten dürfen. Seiner Zeit trat Dr. Heinrich Gref als Stadtrat zurück.
Lieber Heinrich,
es freut uns alle, dass dein Rückblick auf deine Zeit als Stadtrat durchweg positiv ausfällt; dass es dir Spaß gemacht hat, sich für die Stadt zu engagieren. Dass es auch lehrreiche und schöne Jahre waren, und dass wir untereinander, sei es fraktionsübergreifend oder mit der Verwaltung und dem Bürgermeister mit seinen Stellvertretern, nie Probleme hatten.
In deiner Zeit als SPD-Stadtrat hast du dich in den verschiedensten Ausschüssen für das Allgemeinwohl ehrenamtlich eingesetzt.
- Im Bau-, Umwelt- und Energieausschuss
vom 06.09.2012 - 30.04.2014 (Nachbesetzung für Oswald Uschold)
und vom 04.10.2018 - 31.03.2023
- Im Finanz- und Verwaltungsausschuss
vom 01.05.2020 - 31.03.2023
- Im Rechnungsprüfungsausschuss
vom 05.05.2011 - 18.09.2012 und
vom 01.05.2014 - 31.01.2023 (Vorsitzender)
vom 05.05.2011 - 31.01.2023
- sowie in der verantwortungsvollen Aufgabe des Fraktionssprechers
vom 01.04.2012 - 03.04.2020.
Kennzeichen deiner Ausschusstätigkeit waren, und so habe ich dich kennenlernen dürfen, Sachlichkeit, Kompromissbereitschaft, Toleranz und ein großes Fachwissen. Letzteres war sicherlich deiner beruflichen Tätigkeit als Polizeibeamter geschuldet.
Wir haben auch erfahren dürfen, dass du – wenn du von einer Sache überzeugt warst – dazu beigetragen hast, dass die unterschiedlichsten Argumente sachgerecht gewichtet wurden.
Fraktionszwang war stets ein Fremdwort für dich. Du hast deine Entscheidungen immer aus Überzeugung getroffen. Aber es gab auch Situationen, dass gewisse Dinge von dir kritisch hinterfragt wurden, was so manches Mal großen Mut erforderlich machte. Die kommunale Selbstverwaltung war für dich im Grunde das, was Heimat bedeutet. Der Ort, wo man etwas für die Bürgerinnen und Bürger tun kann.
Und das als Ehrenamtlicher. Meist bleibt es bei der Ehre, obwohl du dich für deine Heimatstadt uneigennützig eingesetzt hast. Kommunalpolitik ist Arbeit und dafür hast du viel Freizeit geopfert.
Wenn andere ihren privaten Hobbies und Vergnügen nachgegangen sind, hast du dich in Beratungen, Veranstaltungen und Sitzungstermine gestürzt, um das Beste für die Bürgerschaft zu erreichen, was unmittelbar und spürbar war. Für diesen selbstlosen und pflichtbewussten Einsatz sowie die stets kollegiale und kooperative Zusammenarbeit, die du uns zu Teil werden hast lassen, darf ich dir hier und heute ein aufrichtiges Vergelt‘s Gott sagen.
Auch wenn du im Sinne des Ausspruches von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg.“ heute Abschied aus unserem Kreis nehmen wirst, noch eine Bitte an dich: Verfolge weiterhin aufmerksam das Geschehen in unserer Stadtpolitik und gib‘ deinen Erfahrungsschatz an deinen Nachfolger Christian Messer weiter. Dazu wirst du genügend Zeit haben, denn euch beide verbindet ja das gemeinsame Engagement als „Helfer vor Ort“ hier in Vohenstrauß.
So wünschen wir dir noch viel Erfolg bei deiner Tätigkeit als Helfer vor Ort, bleib gesund und lass‘ dich wieder einmal bei uns sehen.“
Münchmeier überreicht Herrn Heinrich Rewitzer eine Dankurkunde sowie einen Porzellanlöwen mit Stadtwappen. Anschließend trägt sich Rewitzer in das Goldene Buch der Stadt Vohenstrauß ein und bedankt sich für die lehrreiche Zeit im Gremium. Er gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge, sei aber überzeugt, dass sein Nachfolger, Christian Messer, seine Arbeit gut machen wird. Er bittet den Stadtrat abschließend, zusammenzuhalten, denn nur miteinander erreiche man das, was die Stadt bisher erreicht hat.