Mit Schreiben vom 21.11.2010 beantragte Herr Markus Hagl in seiner Funktion als stellvertretender Breitbandpate des Marktes Altomünster Rederecht zum Thema „Breitbandversorgung“ in der öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzung.
Der Markt Altomünster hat im April/Mai 2010 in enger Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Alto-Net eine umfangreiche Fragebogenaktion zum Thema „Breitbandversorgung im Markt Altomünster“ durchgeführt.
Von den ca. 2.400 Haushalten im Gemeindegebiet des Marktes Altomünster gingen mehr als 700 Haushalte - und damit ca. 30% (bezogen auf die Haushalte) - ausgefüllt wieder bei der Gemeindeverwaltung ein.
Von aufgeführten Fragen wurden vorab die nachstehenden Fragen ortsbezogen und getrennt nach Privat(personen) und Gewerbe(betrieben) ausgewertet und grafisch aufbereitet:
- Welche maximale Geschwindigkeit kommt bei Ihnen tatsächlich an?
- Sind Sie zufrieden mit Ihrem derzeitigen Internetanschluss?
- Benötigen Sie einen schnelleren Internetanschluss?
- Falls ja, welche Geschwindigkeit/Bandbreite benötigen Sie idealerweise?
Die entsprechenden Grafiken liegen als Anlagen bei und werden bei Bedarf in der Sitzung erläutert.
Welche Rückschlüsse lassen sich aus den Grafiken ziehen?
Die hohe Zahl der Rückläufer – als hoch wird eine Prozentzahl über 40% bewertet – in den Bereichen Kiemertshofen, Thalhausen, Randelsried, Asbach und Pipinsried zeigt, dass insbesondere in diesen Gemeindeteilen das Thema „Breitbandversorgung“ die Bürger bewegt. Dies schließt auf die direkte Betroffenheit dort und lässt den Rückschluss zu, dass die Breitbandversorgung dort nicht zufriedenstellend ist.
Ein etwa gleiches Bild – obige Gemeindeteile zuzüglich Hohenzell – ergibt sich bei der Frage nach der ankommenden Geschwindigkeit. In den o.g. genannten Gemeindeteilen wurde eine Geschwindigkeit bis 1.000 kbit/s (tatsächlich in den einzelnen Haushalten) gemessen. Von einer Breitbandversorgung kann hier eigentlich überhaupt nicht gesprochen werden. Auffallend ist auch die geringe Versorgung (nur Altomünster und Stumpfenbach und nur 10 % der Rückläufer dort) mit einer Datenrate bis zu 16.000 kbit/s. Im Hinblick auf eine in naher Zukunft bundespolitisch angestrebte Übertragungsrate von mindestens 50.000 kbit/s wird eine „Lücke“ auch in diesen Bereichen erst so richtig deutlich.
Die mangelnde Übertragungsrate deckt sich auch mit der Aussage über die Zufriedenheit (bzgl. der Geschwindigkeit) der Bürger, die mit der aktuellen Versorgungssituation deutlich mehrheitlich nicht zufrieden sind.
Die Frage nach der „idealen“ Geschwindigkeit pendelt sich derzeit bei einer Übertragungsrate von mehrheitlich 6.000 kbit/s bis 16.000 kbit/s ein. In einigen Bereichen wird auch bereits die Datenrate von 50.000 kbit/s in´s Auge gefasst. Dieser Wunsch zeigt sich insbesondere im gewerblichen Bereich.
Eindeutig beantworten lässt sich die Frage nach dem „Wann“ für eine verbesserte Breitbandverbindung. Dies wird im privaten und gewerblichen Bereich als deutlich dringend bezeichnet.
Da der überwiegende Telekommunikationsnetzbetreiber im Gemeindegebiet eine Verbesserung der Breitbandsituation derzeit nur unter erheblicher finanzieller Beteiligung des Marktes Altomünster durchführen würde, wurde nach entsprechenden Alternativen gesucht.
Mit Hilfe des Breitbandportals der Bayerischen Staatsregierung Internetangebots wurde in den Monaten August bis September 2010 ein sogenanntes Markterkundungsverfahren durchgeführt mit dem Ziel einen Betreiber elektronischer Kommunikationsnetze zu identifizieren, der sich ohne finanzielle Beteiligung Dritter in der Lage sieht, zu marktüblichen Bedingungen bedarfsgerechte Breitbanddienste im definierten Bedarfsgebiet anzubieten.
Im Rahmen dieses Markterkundungsverfahrens gingen keinerlei Offerten beim Markt Altomünster ein. Aufgrund der schwierigen, insbesondere räumlichen Rahmenbedingungen ist auch nicht zu erwarten, dass sich an dieser Situation in den nächsten drei Jahren auch nur das geringste ändert.
Dass es aber grundsätzlich „Unternehmer“ auf dem Markt gibt, die eine Verbesserung der Breitbandversorgung im Markt Altomünster mit geeigneten Maßnahmen erreichen können, zeigen die Ergebnisse des in etwas zeitgleich (August bis Oktober 2010) durchgeführten sogenannten Auswahlverfahrens.
Das Auswahlverfahren dient der Identifizierung eines Netzbetreibers, der mit öffentlichem Zuschuss den Aufbau und Betrieb eines leitungs- oder funkbasierten Breitbandnetzes im definierten Bedarfsgebiet unter Beachtung der Anbieter- und Technologieneutralität realisieren kann.
Im Rahmen des Auswahlverfahrens gaben die nachstehenden Anbieter ein entsprechendes Angebot mit unterschiedlichen Technologie- und Übertragungsstandards ein:
CS-Airnet WLAN-Funk gesamtes Gemeindegebiet
Deutsche Telekom Ausbau der KVZ (Glasfaser) nur ausgewählte Gemeindeteile
Kupferkabel ins Haus
DSL-mobil Ausbau der KVZ(Glasfaser) nur ausgewählte Gemeindeteile
Kupferkabel ins Haus
VOXACOM Ausbau des HVt (Glasfaser) nur Vorwahlbereich
08254
Kupferkabel ins Haus
RBS NETKOM Glasfaser ins Haus nur ausgewählte Gemeindeteile
Da diese Angebote auch wirtschaftliche Angaben beinhalten, werden diese in nichtöffentlicher Sitzung weiter behandelt.