Bericht über die Betriebsentwicklung des Wertstoffhofes


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses, 31.05.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses 31.05.2016 ö informativ 2
Umwelt-, Sozial- und Kulturausschuss Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses 07.11.2017 ö beschließend 5

Sachverhalt

Für den am 13.03.2015 eröffneten Wertstoffhof in Kumpfmühle liegen nun Erfahrungen und Statistiken für das komplette erste Betriebsjahr vor. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Konzept des neuen Wertstoffhofes sowohl für den Bürger als Nutzer als auch für das Personal sehr gut bewährt hat, die Rückmeldungen, die Personal und die Verwaltung erreichen, sind durchweg positiv. Zusätzliche Serviceangebote wie z.B. die Güterbörse, der Öli-Eimer oder die kostenlose Abgabemöglichkeit von Hartkunststoffen werden gut angenommen. Aus dem veränderten Konzept ergeben sich auch ökologische Vorteile wie z.B.
-        Deutliche Reduzierung der Containertransporte durch größere Container sowie mechanische Nachverdichtung
-        Stoffliches Recycling von ca. 15 Tonnen Hartkunststoffen, die vorher in die Verbrennung gingen
-        Wiederverwendung von noch gebrauchsfähigen Gegenständen durch das Angebot der Güterbörse
-        Erhöhte Sammelquoten für Wertstoffe wie Holz, Flachglas, Alteisen, Elektroschrott etc.  
Eine Steigerung des Umsatzes um teilweise mehr als 100 % im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass nun deutlich mehr Bürger den Wertstoffhof nutzen. Zurückzuführen ist das auf mehrere Faktoren:
-        wesentlich bequemeres und schnelleres Ausladen direkt vom Kofferraum in den Container
-        einfacheres Anfahren der Container auch mit Autoanhänger ohne Rangieren
-        genauere Abrechnung durch mehr Personal und mobiles Kassensystem möglich
Nachdem die Vermutung nahelag, dass auch Bürger anderer Gemeinden den Ebersberger Wertstoffhof nun verstärkt mitnutzen, wurde im September 2015 mithilfe eines Schülers über eine Woche eine Kennzeichenerfassung der anliefernden Autos gemacht. Die anonyme Auswertung hat ergeben, dass nur etwa 13% der Fahrzeuge aus einer der benachbarten Gemeinden stammten. Da sich die Kosten für die Entsorgung der meisten Fraktionen über die direkt am Wertstoffhof erhobenen Gebühren tragen (z.B. Sperrmüll, Holz, Altreifen), bzw. einige Fraktionen inzwischen sogar gewinnbringend vermarktet werden können (z.B. Elektrogroßgeräte, Kfz-Batterien , Alteisen) ist das aber aus Sicht der Verwaltung durchaus tolerierbar.
Die Öffnungszeiten wurden unverändert beibehalten:
Mo., Di., Do.,  9 – 12 und 13 – 16 Uhr, Fr. 9 – 12 und 13 – 18 Uhr, Sa. 9 – 12 Uhr

Finanziell ergeben sich im Gegensatz zum Betrieb des vorherigen Wertstoffhofes ebenfalls etliche Vorteile:
-        durch die Getrennterfassung der Elektrogeräte (EAR-konforme Übergabestelle) fallen die Kosten für eine Nachsortierung von vorher jährlich ca. 10.000 €  weg, die Erlöse (2015: 5.418,- €) kommen dem Abfallgebührenhaushalt damit ohne Abzüge zugute.
-        Kosteneinsparung durch Verwendung größerer Container und Nachverdichtung
-        Kosteneinsparung durch Überdachung der Container (keine „Entsorgung“ von Regenwasser!)

Abschließend lässt sich sagen, dass eine Verlagerung des Wertstoffhofes aus dem Paulhuberweg schon allein aufgrund der Gefahrensituation und der räumlichen Enge unumgänglich war und mit  Kumpfmühle ein nicht nur verkehrstechnisch sehr gut geeigneter Standort gefunden wurde.

Diskussionsverlauf

Stadtrat Goldner regt an, die Einbindung von Nachbargemeinden zu prüfen, da damit die sicherlich über den momentanen Bedarf hinaus vorhandenen Kapazitäten des Wertstoffhofes genutzt werden könnten. Gleichzeitig könnten damit erweiterte Öffnungszeiten (insbesondere am frühen Samstag-Nachmittag) finanziert werden.
Wichtig wäre die längere Öffnungszeit am Samstag insbesondere für die Entsorgung von Gartenabfällen, die von vielen Berufstätigen nur am Samstag „gewonnen“ werden können.
Der Ausschuss ist sich einig, die Verwaltung mit der Prüfung der Möglichkeiten zur Erweiterung der Öffnungszeiten am Samstag zu beauftragen.

Frau Gehrer wies darauf hin, dass im Fall von längeren Öffnungszeiten am Samstag die Kapazität der Container nicht ausreicht. Schon jetzt müssten ab dem späteren Vormittag Wertstoffe – insbesondere Sperrmüll - neben den Containern gelagert werden. Hierzu wurde festgestellt, dass längere Öffnungszeiten ggf. auf die Sommermonate beschränkt werden könnten und/oder in den Zusatzstunden ausschließlich Grünabfälle angeliefert werden dürften.

Stadträtin Matjanovski bat dem Protokoll eine Aufstellung der Gesamtausgaben für den Wertstoffhof beizufügen.

Anmerkung der Verwaltung:
Im Jahr 2015 waren im Wertstoffhof 59.709,06 € Einnahmen aus Gebühren und Rückzahlungen/Erlösen Landratsamt zu verzeichnen; dem standen Ausgaben von 82.041,87 € für die Containerabfuhr gegenüber.

Datenstand vom 23.08.2019 11:20 Uhr