Für den am 13.03.2015 eröffneten Wertstoffhof in Kumpfmühle liegen nun Erfahrungen und Statistiken für das komplette erste Betriebsjahr vor. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Konzept des neuen Wertstoffhofes sowohl für den Bürger als Nutzer als auch für das Personal sehr gut bewährt hat, die Rückmeldungen, die Personal und die Verwaltung erreichen, sind durchweg positiv. Zusätzliche Serviceangebote wie z.B. die Güterbörse, der Öli-Eimer oder die kostenlose Abgabemöglichkeit von Hartkunststoffen werden gut angenommen. Aus dem veränderten Konzept ergeben sich auch ökologische Vorteile wie z.B.
- Deutliche Reduzierung der Containertransporte durch größere Container sowie mechanische Nachverdichtung
- Stoffliches Recycling von ca. 15 Tonnen Hartkunststoffen, die vorher in die Verbrennung gingen
- Wiederverwendung von noch gebrauchsfähigen Gegenständen durch das Angebot der Güterbörse
- Erhöhte Sammelquoten für Wertstoffe wie Holz, Flachglas, Alteisen, Elektroschrott etc.
Eine Steigerung des Umsatzes um teilweise mehr als 100 % im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass nun deutlich mehr Bürger den Wertstoffhof nutzen. Zurückzuführen ist das auf mehrere Faktoren:
- wesentlich bequemeres und schnelleres Ausladen direkt vom Kofferraum in den Container
- einfacheres Anfahren der Container auch mit Autoanhänger ohne Rangieren
- genauere Abrechnung durch mehr Personal und mobiles Kassensystem möglich
Nachdem die Vermutung nahelag, dass auch Bürger anderer Gemeinden den Ebersberger Wertstoffhof nun verstärkt mitnutzen, wurde im September 2015 mithilfe eines Schülers über eine Woche eine Kennzeichenerfassung der anliefernden Autos gemacht. Die anonyme Auswertung hat ergeben, dass nur etwa 13% der Fahrzeuge aus einer der benachbarten Gemeinden stammten. Da sich die Kosten für die Entsorgung der meisten Fraktionen über die direkt am Wertstoffhof erhobenen Gebühren tragen (z.B. Sperrmüll, Holz, Altreifen), bzw. einige Fraktionen inzwischen sogar gewinnbringend vermarktet werden können (z.B. Elektrogroßgeräte, Kfz-Batterien , Alteisen) ist das aber aus Sicht der Verwaltung durchaus tolerierbar.
Die Öffnungszeiten wurden unverändert beibehalten:
Mo., Di., Do., 9 – 12 und 13 – 16 Uhr, Fr. 9 – 12 und 13 – 18 Uhr, Sa. 9 – 12 Uhr
Finanziell ergeben sich im Gegensatz zum Betrieb des vorherigen Wertstoffhofes ebenfalls etliche Vorteile:
- durch die Getrennterfassung der Elektrogeräte (EAR-konforme Übergabestelle) fallen die Kosten für eine Nachsortierung von vorher jährlich ca. 10.000 € weg, die Erlöse (2015: 5.418,- €) kommen dem Abfallgebührenhaushalt damit ohne Abzüge zugute.
- Kosteneinsparung durch Verwendung größerer Container und Nachverdichtung
- Kosteneinsparung durch Überdachung der Container (keine „Entsorgung“ von Regenwasser!)
Abschließend lässt sich sagen, dass eine Verlagerung des Wertstoffhofes aus dem Paulhuberweg schon allein aufgrund der Gefahrensituation und der räumlichen Enge unumgänglich war und mit Kumpfmühle ein nicht nur verkehrstechnisch sehr gut geeigneter Standort gefunden wurde.