Umbau der Verkehrsanlagen im Bereich des Bebauungsplans W 43 (Luitpold-, Bahnhof-, Augustenstraße und Prinzregentenkreisel); Vorstellung der Varianten der künftigen Oberflächengestaltung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 18.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Sitzung des Stadtrates 18.05.2021 ö beschliessend 3

Sachverhalt

Im Rahmen der Vor- und Entwurfsplanung für den Umbau der Verkehrsanlagen im Bereich des Bebauungsplans W 43 (= Luitpold-, Bahnhof-, Augustenstraße und Prinzregentenkreise) stellt das beauftragte Ingenieurbüro Steinbacher Consult Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG dem Stadtrat den bisherigen Stand des Materialkonzepts Oberflächengestaltung vor.

Parallel dazu werden bis zum 14. Mai 2021 im Klosterhof Musterflächen aufgebaut, die dann ab dem 15. Mai 2021 bis einschl. 18. Mai 2021 besichtigt werden können. Vor der Sitzung findet ab 15:00 Uhr im Klosterhof ein Ortstermin zu diesen Musterflächen statt, bei dem eine Vertreterin des Ingenieurbüros diese auch vorstellt und erläutert.

Das in der Anlage beiliegende Materialkonzept Oberflächengestaltung berücksichtigt die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts
(ISEK) „Innere Kernstadt“, Stadt Füssen (Stand 15.10.2019) und setzt letztlich den Bebauungsplan „W 43 Ottostraße/ Bahnhofstraße“ entsprechend um. Die vorhandenen Mängel der Materialstruktur im Bestand wurden aufgenommen. Mit dem Konzept wird versucht, eine „einheitliche“ Belagsgestaltung umzusetzen.

Übergeordnete Ziele des Konzeptes sind vor allem:

  • hohe Aufenthaltsqualität in den vorhandenen Räumen,
  • eine der individuellen Örtlichkeit gerecht werdende Materialwahl (historischer Kontext, Belastungen, etc.),
  • Langlebigkeit der Materialien,
  • Barrierefreiheit
  • Wirtschaftlichkeit

Nähere Informationen können der beiliegenden Zusammenfassung des Konzeptes entnommen werden bzw. werden im Rahmen der Beratung vorgestellt und erläutert.

Voraussichtlich in der Sitzung am 29. Juni 2021 wird dem Stadtrat dann die Entwurfsplanung für die gesamte Maßnahme vorgestellt.

Zunächst stellen Frau Steinbacher und Herr Stampel ihre Präsentation vor.  Gemäß der Ortsbesichtigung wurden die Steinplatten wie folgt beurteilt.

  • Fläche 1 (Naturstein Spanien) wurde von den anwesenden Stadträten abgelehnt
  • Fläche 2 (Bayerwaldgranit)  war zu fein und wurde ausgeschlossen
  • Fläche 3 (Naturstein Österreich)  wurde noch nicht ausgeschieden
  • Fläche 4 (Bayerwaldgranit)  wurde von den anwesenden Stadträten abgelehnt, weil zu grob ist
  • Fläche 5 (Bayerwaldgranit)  soll weiter verfolgt werden
  • Fläche 6  bleibt weiter im Rennen

Heute sei die Entscheidung wichtig, welcher Stein verwendet werden soll.

Beschlussvorschlag

Für die Bauarbeiten im Bereich des W 43 (Luitpold-, Bahnhof- und Augustenstraße) wird das Pflastermaterial der ausgelegten Musterfläche 6 (Kusser Granitwerke GmbH, Dreiburgenstr. 5, 94529 Aicha vorm Wald) eingebaut. Bis zur endgültigen Entscheidung über den Bauentwurf sollen von diesem Material nochmals verschiedene Musterflächen hinsichtlich den möglichen Bearbeitungsformen aufgelegt werden.

Diskussionsverlauf

Christine Fröhlich gefalle die letzte Fläche sehr gut. Sie wollte aber bezüglich der Verschmutzung wissen, wie es beispielsweise mit Kaugummis sei. Sie könne sich vorstellen, dass sich diese dort sehr stark zeigen werden. Frau Steinbacher erklärt, dass eher das Gegenteil der Fall sei: Denn je dunkler der Stein sei, desto besser sei es. Kaugummis werden nämlich sehr schnell dunkel und fallen dann gerade bei hellerem Belag stark auf.

Christine Fröhlich fragt weiter, wie das jetzige Pflaster hinsichtlich der Nachhaltigkeit irgendwie mit eingebunden werden kann. Frau Steinbacher führt aus, der jetzt ausgesuchte Granit sehr langlebig sei.

Auf die Kostenfrage von Frau Dr. Derday erwiderte Frau Steinbacher, dass der qm-Preis netto rund 177 € betragen werde. Der verlegte Stein liege bei 450,- €/qm. Bei der Bearbeitung der Steinplatten gebe es keine großen preislichen Unterschieden.

Für Wolfgang Bader sei dieser Belag wegweisend für die Fußgängerzone. Das Material passe sicher auch zu anderen Belägen.

Ilona Deckwerth fragt, ob es bezüglich der Barrierefreiheit Unterschiede in der Oberfläche gebe. Das Oberflächenwasser laufe ab, es werde nicht versickern.

Frau Steinbacher betont, dass die Platten hinsichtlich der Rutschfestigkeit alle dem R-Wert entsprechen und - wenn gebunden gearbeitet wird - entstehe keine Fuge und somit ist es eben. Die Versickerung finde nicht über Fugen statt, sondern über ein Entwässerungssystem.

Gebunden oder nicht gebunden gearbeitet, sei schnell zu entscheiden, damit jeder gut laufen kann. Dr. Metzger fragt, worin der Unterschied zwischen billig und teuer ist. Er spricht sich für den billigeren aus.

Peter Hartung habe den bisherigen Zustand in diesem Bereich lange genug angesehen. Im trockenen Zustand sehe man kaum einen Unterschied. Die Nr. 6 habe jedem gut gefallen und habe die höchste Dichte. Für ihn sei die Haltbarkeit wichtig.

Für Magnus Peresson ist der hohe Preis gerechtfertigt, man müsse diese Steinplatten nie mehr entsorgen. Er verweist auf die Klosterstraße, die Floßergasse und das Hohe Schloss. Hier seien alte Pflastersteine wieder eingebaut worden.

Christine Fröhlich erklärt, es sei wichtig welcher Stein jetzt ausgesucht wird, weil ja auch die Fußgängerzone neu verlegt werden soll. Sie spricht die Kosten der Bearbeitung an. Könne über eine grobe Oberfläche auch ein Rollator geschoben werden. Frau Steinbacher antwortet, dass mit einem Grauton nichts falsch gemacht werden könne. Außerdem müssen die Platten nicht überall verlegt werden, es könnten auch nur die Randbereiche sein.

Nach weiterer kurzer Beratung sprechen sich mehrere Stadträte dafür aus heute abzustimmen über die Art des Steines und bezüglich der Oberflächengestaltung die Flächen nochmals aufzulegen. Es wird noch darauf hingewiesen, dass auch die Feuerwehr oder ein Baukran in die Fußgängerzone fahren.

Beschluss

Für die Bauarbeiten im Bereich des W 43 (Luitpold-, Bahnhof- und Augustenstraße) wird das Pflastermaterial der ausgelegten Musterfläche 6 (Kusser Granitwerke GmbH, Dreiburgenstr. 5, 94529 Aicha vorm Wald) eingebaut. Bis zur endgültigen Entscheidung über den Bauentwurf sollen von diesem Material nochmals verschiedene Musterflächen hinsichtlich den möglichen Bearbeitungsformen aufgelegt werden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 10

Datenstand vom 26.05.2021 09:29 Uhr