Unterstützung des Klimaschutzplans des Gymnasiums Füssen durch die Stadt Füssen


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses, 19.09.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses Sitzung des Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses 19.09.2023 ö beschliessend 3

Sachverhalt

Prädikat „Klimaschule Gold“ für das Gymnasium Füssen
Dem Gymnasium Füssen wird im Herbst 2023 das Prädikat „Klimaschule Gold“ verliehen. 
Es wird dazu extra eine Veranstaltung in München geben, bei der der Schule das Prädikat durch den Kultusminister Herrn Prof. Piazolo und durch den Umweltminister Herrn Glauber überreicht wird. Grundlage für die Auszeichnung ist der Klimaschutzplan, den der Koordinator Klimaschule Hr. Färber für das Gymnasium Füssen erstellt hat. Insgesamt stehen mehr als 70 Projekte auf dem Plan, die teilweise schon umgesetzt sind oder umgesetzt werden. Das Projekt des Gymnasiums schlägt Wellen. Mittlerweile führen die Projektzuständigen auch Fortbildungen in der Führungsakademie für Lehrkräfte in Dillingen dazu durch.
 
Neben der Vielzahl von Projekten, die verschiedenste relevante Themenbereiche wie z.B. Abfall, Einkauf, Ernährung oder Mobilität abdecken, ist auch unter der Nummer KO1 das Pflanzprojekt „Ein Kind ein Baum“ als Schlüsselprojekt gelistet. 

Dieses Projekt soll gemäß dem Schul-Klimaschutzplan ab Mitte Oktober 2023 umgesetzt werden. Als Beteiligte sind von den Schulverantwortlichen neben der Fachschaft Natur und Technik und Klimafonds Allgäu auch die Stadt Füssen (-Bauamt) erwünscht. Das Projekt „Ein Kind ein Baum“ soll jährlich jahrgangsbezogen auf die 5. Klassen stattfinden. Jedes Kind soll zu Beginn seiner Gymnasialzeit einen Baum pflanzen. 

Für die Stadt Füssen ist das Projekt ein Gewinn, da mithilfe der Schüler Pflanzungen und damit Aufwertungen von geeigneten Grundstücken mit geringerem Aufwand durchgeführt werden können.

Nachdem das Gymnasium wie alle anderen Schulen in Füssen bereits im vergangenen Herbst bei den Sportplätzen an der Herstellung der Ausgleichsbepflanzung mitgeholfen hatte, waren die Projektverantwortlichen über Hr. Dr. Metzger und den Umweltbeirat an die Stadtverwaltung herangetreten, um weitere Pflanzarbeiten an der Füssener Achen für die Stadt Füssen auszuführen. 

Im Weiteren fand sich Unterstützung bei der UNB und dem Wasserwirtschaftsamt Kempten. Fr. König vom WWA Kempten sieht sehr wohl dort einen großen Handlungsbedarf in der Verbesserung des ökologischen Gesamtzustands. Der Steckbrief des Bachabschnitts ist derzeit nicht zuletzt auch durch den geraden Verlauf, fehlende Ufergehölze und Defizite im Sauerstoffhaushalt seit Jahren mit „nicht gut“ bewertet.

Vorgeschlagen werden von der Fachbehörde im Bereich Roßweide – Füssener Achen Verbesserungen am Bachlauf zur Uferrandbepflanzung und damit Ufersicherung. Nachfolgende Projekte zur Ausbildung eines Kräutersaums am Ufer oder spätere Modifizierungen im Bachlauf würden Pflanzmaßnahmen sinnvoll ergänzen.

Aktuell vorgesehenes Pflanzprojekt an der Füssener Achen
Die Pläne für die Ausgestaltung der Pflanzung und die Detailpläne und Liste mit empfohlenen Arten stammen vom Wasserwirtschaftsamt Kempten. Insgesamt sind demnach 8 Pflanzbereiche vorgesehen, die einen Schutzzaun gegen Verbiss erhalten sollen.  Im Wechsel mit Wiesenflächen sollen jeweils Flächen von ca. 30m Länge und 4,5m Breite bepflanzt werden, wodurch sich das Gewässer im offenen Bereich weiter entwickeln kann und sich bestenfalls eine Mäanderbildung einstellen wird. 
Dabei sind zuerst Maßnahmen am westlichen Grundstück vorgesehen, ab 2024 dann auch auf dem östlichen Grundstück, wenn der Pachtvertrag dort auslaufen wird.

Projektkosten
Für das Projekt sind als Gesamtkosten von der Schule 3.684,- € angesetzt worden, in denen Material und Geräteanschaffungen sowie externe Schulungskosten für die 50 KlimabotschafterInnen enthalten sind.

Dieses Projekt erhält eine Förderung durch den Klimafonds Allgäu, eine Beteiligung der Kommune als Nutznießer jedoch ebenfalls als Fördervoraussetzung Pflicht. 

Projektunterstützung durch die Stadt Füssen und den Umweltbeirat
Die Stadt Füssen müsste also aktiv den Klimaschutzplan durch Unterstützung des Pflanzprojekts fördern. Dazu sind folgende Leistungen erforderlich:

  • Grundsätzlich sollten die beiden städtischen Grundstücke Fl.Nr. 2234/2 und 2234/3 Gemarkung Füssen, teilweise nach vertragsgemäßer Aufhebung des Pachtvertrags, dem Gymnasium zur Ökologischen Verbesserung zur Verfügung gestellt werden.

  • Die Stadt Füssen sollte sich als Fördervoraussetzung des Klimafonds Allgäu dann mit 1000,- € an dem wiederkehrenden Jahresprojekt beteiligen. Dies kann durch Übernahme von Personal- oder Materialkosten (z.B. durch Lieferung von Oberboden aus Bestands-Oberbodenmieten) erfolgen. 


Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Ostallgäu hat auf eine Anfrage durch die Stadtverwaltung Füssen erklärt, dass die Flurstücke nicht als Ökokonto – Fläche entwickelt werden könnten - allein schon dadurch, dass die Flächengrößen unter der Mindestforderung von 2.000 qm nach der BayKompV liegen. Ein zusätzlicher Ausschlussgrund wäre dann noch, dass die Pflanzung weitere Förderung erhält. Ein Nachteil für die Stadt in Punkto Entfall als Ökokontofläche ist also nicht gegeben.

Durch die Projektabwicklung durch das Gymnasium profitiert die Stadt Füssen davon, dass Aufwand und Kosten für die erfolgten Planungen und bevorstehende Ausführungen größtenteils durch Externe übernommen werden und gleichzeitig eine ökologische Aufwertung mit Beispielcharakter für andere Kommunen durchgeführt wird. Da es sich um ein jährliches jahrgangsbezogenes Projekt handelt, würde zukünftig gegebenenfalls nach Eignung auch auf weiteren städtischen Flächen Pflanzungen erfolgen.

Dem Energie- und Umweltbeirat wurde in der Sitzung am 03.07.2023 der Klimaschutzplan des Gymnasiums und das projektierte Pflanzvorhaben auf den städtischen Grundstücken vorgestellt. Die anwesenden Mitglieder haben diesen Projekten ausdrücklich zugestimmt. 

Für die Umsetzung des Projekts nach Zeitplan ist jetzt noch der entsprechende Beschluss des Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses erforderlich.

Beschlussvorschlag

Der Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschuss beschließt, dass das jährliche Schulprojekt „Ein Kind ein Baum“ des Gymnasiums Füssen durch Bereitstellung der entsprechend erforderlichen Grundstücke unter Beachtung von Pachtverträgen unterstützt wird. Ebenso beschließt der Ausschuss, dass sich die Stadt an den jeweiligen Projektkosten in der erforderlichen Höhe, 1.000 € im Jahr 2023, möglichst durch Material- oder Personalbereitstellung beteiligt, wenn städtische Grundstücke aufgewertet werden.

Beschluss

Der Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschuss beschließt, dass das jährliche Schulprojekt „Ein Kind ein Baum“ des Gymnasiums Füssen durch Bereitstellung der entsprechend erforderlichen Grundstücke unter Beachtung von Pachtverträgen unterstützt wird. Ebenso beschließt der Ausschuss, dass sich die Stadt an den jeweiligen Projektkosten in der erforderlichen Höhe, 1.000 € im Jahr 2023, möglichst durch Material- oder Personalbereitstellung beteiligt, wenn städtische Grundstücke aufgewertet werden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 01.10.2024 16:43 Uhr