Bauliche Erweiterung der medizinischen Einrichtung für psychosomatische Rehabilitation, Uferstraße 1, Fl.Nrn. 34/7, 24, 35/2, 35/1, 23/1, 34/1, 35/4 Gmk. Hopfen am See


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses, 11.03.2025

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss Sitzung des Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses 11.03.2025 ö beschliessend 3.2.1

Sachverhalt

Der Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss beschließt, das Konzept grundsätzlich zu befürworten, um auf dieser Grundlage die Bauleitplanung weiterzuführen. Der Baubewerber wird aufgefordert 
1. eine Verkleinerung des Gebäudes in einer Darstellung,
2. die Versetzung des Gebäudes nach hinten unter Einhaltung der Feuerwehrzufahrten
    (obligatorisch),
3. eine Reduzierung der Betten- bzw. Zimmeranzahl,
4. optional eine alternative Dachgestaltung und Fortführung der Dachform  
zu prüfen.

Unterlagen einschließlich der Pläne zum Bauvorhaben und rechtliche Ausgangslage mit Feststellungen siehe für angemeldete Benutzer im Ratsinformationssystem (RIS). 

Das geplante Gebäude befindet sich in dem südöstlichen Bereich des Areals, wo sich bisher ein nur befristet genehmigter Parkplatz befindet. Die Befristung läuft im November 2026 aus. Die Neubaumöglichkeit für die Erweiterung der gesundheitlichen Einrichtung wurde dem Grunde nach bereits in Aussicht gestellt. Im Beschluss vom 07.06.2022 hieß es dazu:

„…Der Antragstellerin wird empfohlen, in der Zwischenzeit ein tragfähiges Konzept für eine weitergehende bauliche Entwicklung mit Tiefgarage zu entwickeln, das über eine vorhabenbezogene Änderung des Bebauungsplanes mit Durchführungsvertrag zu sichern ist.“ 

Bereits am 31.07.2018 beschloss der Stadtrat, den Flächennutzungsplan für diesen Bereich zu ändern. 

Das bauliche Konzept beinhaltet: 

  • Weiterentwicklung vom Kurhotel zu medizinisch anerkannter Einrichtung
  • 108 neue Zimmer, davon 12 rollstuhlgerecht zur Weiterentwicklung als medizinische Einrichtung für psychosomatische Rehabilitation
  • Anpassung der Struktur, um die Eignung für Akutbetten zu erreichen
  • Barrierefreier Übergang zu den Bestandsgebäuden 
  • Gruppen- und Therapieräume im Verbindungsbau
  • 45 Stellplätze in der neuen Tiefgarage; Zufahrt an vorhandener Stelle
  • Von den oberirdischen Stellplätzen muss ein Teil erhalten bleiben (Größenordnung ca. 30 Stellplätze). 
  • Erweiterung des Speisesaals im Bestandsgebäude und barrierefreier Zugang
  • Gebäude mit UG (= TG) + III + D. Wie die Visualisierung belegt entspricht die maximale Firsthöhe der des Bestandes. Der Neubau ist gegliedert in zwei Hauptbaukörper mit Verbindungsbau zueinander und zum Bestand. In Verbindung mit dem Wechsel aus verglasten Bereichen und Holzflächen an den Fassaden erhält das Gebäude einen eigenständigen Charakter. Trotz seiner Größe verleiht das Gebäude damit dem Ortseingang eine positive Prägung. Die TG-Einfahrt kann in den Geländeverlauf eingebunden werden, so dass sie nicht als störend sichtbar ist. 

Beschlussvorschlag

Der Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss beschließt, das Konzept grundsätzlich zu befürworten, um auf dieser Grundlage die Bauleitplanung weiterzuführen. Der Baubewerber wird aufgefordert 
1. eine Verkleinerung des Gebäudes in einer Darstellung,
2. die Versetzung des Gebäudes nach hinten unter Einhaltung der Feuerwehrzufahrten
    (obligatorisch),
3. eine Reduzierung der Betten- bzw. Zimmeranzahl,
4. optional eine alternative Dachgestaltung und Fortführung der Dachform  
zu prüfen.

Diskussionsverlauf

Dr. Martin Metzger bittet um Ansichten und kritisiert die vierstöckigen Gebäude als zu massiv für einen Ortseingang. Weiter regt Dr. Martin Metzger eine Abstufung der Gebäudeteile an. Er befürwortet das Vorhaben, aber zeigt seine Zweifel auf, ob alle Zimmer dauerhaft belegt sind und das Konzept angenommen wird. Er sieht keine wirkliche Notwendigkeit für eine Viergeschossigkeit.

Vorsitzender Maximilian Eichstetter zeigt den Lösungsvorschlag auf, dass für den Ortseingang die Viergeschossigkeit zurückversetzt entsteht.

Jürgen Doser erkundigt sich nach Informationen zu dem in der Vergangenheit geplanten Bebauungsplan für die Uferstraße.

Vorsitzender Maximilian Eichstetter informiert in so einer Größenordnung war keine Planung vorgesehen und veranschaulicht die Ansichten.

Armin Angeringer teilt mit, seiner Zeit war da solch eine Entwicklung nicht geplant. Die Überlegung war die Bebauung kleiner vorzusetzen.

Dr. Martin Metzger führt aus, bei der ehemaligen Eigentümerin durfte er das Gebäude intensiv besichtigten. Zu dieser Zeit war an der geplanten Stelle ein Park. Durch den Eigentümerwechsel bestehen neue Planungen für die Fläche. Zum einen ist im Moment ein Parkplatz errichtet, was bereits im Gremium zu Unmut führte. Zum anderen bestehen für diesen Bereich, der ursprünglich eine Parkfläche war, Pläne für eine massive Bebauung. Dr. Martin Metzger betont es spricht nichts gegen eine Entwicklung, jedoch mit Maß.

Armin Angeringer bringt vor es besteht ein Stadtratsbeschluss zur Überplanung der Fläche, nur das Wie ist noch nicht festgelegt.

Magnus Peresson informiert zu den damaligen Planungen des Bebauungsplanes. Später wurde hier ohne Genehmigung ein Parkplatz angelegt. Der ursprüngliche Ortseingang wird dadurch zerstört. Zusätzlich befürwortet Magnus Peresson eine außergewöhnliche Architektur und ist aber der Meinung, dass die bestehende Planung dies nicht erfüllt. Zum Schluss erkundigt sich Magnus Peresson, ob das staatliche Bauamt die Planungen als genehmigungsfähig einstuft.

Armin Angeringer führt an, diese Frage stellt sich in der Bebauungsplanbeteiligung. Im Jour fixe mit dem Vertreter aus dem Landratsamt wurde das Vorhaben kurz angesprochen. Letztendlich ist es eine Frage der kommunalen Planungshoheit. Immerhin haben wir eine Fläche die als Parklandschaft deklariert war. Eine freie Natur bestand hier nicht.

Magnus Peresson führt aus, es bestand ein Wald.

Armin Angeringer zeigt die Planungen auf und beschreibt, dass im Bebauungsplan die Baumstandorte definiert werden können.

Georg Waldmann unterstützt die Bedenken und äußert, es fehlt ein Konzept. Weiter sei der Baukörper zu groß und massiv.

Martin Dopfer bringt ein, das Gebäude nach hinten rechts zu verschieben zusätzlich zu einer Abstufung am Ortseingang.

Armin Angeringer schildert, das bauliche Konzept muss dadurch verändert werden. Zusätzlich würde das zu einem Konflikt mit den Stellplätzen führen.

Martin Dopfer legt nahe, die Stellplätze sind ja sowieso befristet genehmigt.

Armin Angeringer stimmt  dem zu; die Genehmigung besteht für vier Jahre. Die Stellplätze richten sich folglich nach der Festlegung im Bebauungsplan.

Martin Dopfer zeigt auf, die Massivität ist zu krass.

Andreas Eggensberger bringt vor, ein Wald bestand nicht, lediglich eine Parkanlage. Der Parkplatz wurde nach dem von uns gefassten Beschluss, jedoch ohne Genehmigung errichtet. Ebenfalls begrüßt Andreas Eggensberger das Konzept, da eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von sechs Wochen besteht. Zusätzlich betont er die Massivität des Baukörpers. Als Grund für keine weitere Verlegung nach Osten nennt Andreas Eggensberger, dass der Blick aus den Zimmern durch Funktionsräume verbaut wird und ein Innenhof entstehen würde. Andreas Eggensberger erwartet, dass da nochmal mit dem Baubewerber gesprochen wird und erkundigt sich nach den Stellplätzen.

Vorsitzender Maximilian Eichstetter macht aufmerksam, dass es sich um eine formlose Bauvoranfrage handelt und die Stellplatzthematik noch nicht näher dargestellt ist. Weiter wird sich die Stellplatzsatzung zum 01.10.2025 ändern.

Andreas Eggensberger unterstreicht, es besteht eine prominente Einfahrtstelle.

Vorsitzender Maximilian Eichstetter fasst zusammen, die Viergeschossigkeit ist zu massiv. Eine Versetzung nach hinten ist denkbar.

Dr. Martin Metzger stimmt der Reduzierung der Stockwerke zu und führt aus, ein Mangel an Betten besteht nicht, höchstens an den modernen Betten.

Jürgen Doser erörtert, das Gebäude ist im Ganzen ein Stockwerk zu hoch. Es müssen Kompromisse und eine nachhaltige Entwicklung stattfinden.

Vorsitzender Maximilian Eichstetter erwähnt man müsste die Höhenentwicklung sehen und fasst zusammen, dass zum einen der Baubewerber eine Verkleinerung und die Versetzung des Gebäudes nach hinten prüfen soll. Zum anderen, ob die Betten bzw. Zimmer reduziert werden können.

Matthias Friedl stellt dar, dass entlang der Uferstraße eine gleiche Dachform besteht und wünscht sich diese auch für den Ortseingang.
Andreas Eggensberger erwidert, die moderne Bauweise tut uns auch gut.

Dr. Christoph Böhm unterstreicht, dass es sich um keine Nachverdichtung handelt, sondern um einen Eingriff in die freie Landschaft und möchte die Ansicht West sehen. Des Weiteren erklärt Dr. Christoph Böhm zu der Geschossigkeit.

Armin Angeringer zeigt die Zufahrten über die Stellplätze zum Wendeplatz im Plan auf.

Dr. Christoph Böhm ergänzt wir stellen das Einvernehmen für die Baufläche her.

Vorsitzender Maximilian Eichstetter untermauert, die Bebauung wird über einen Bebauungsplan umgesetzt.

Armin Angeringer lässt wissen, die Beratung heute soll die Grundlagen der möglichen Festsetzungen im Bebauungsplan bestimmen.

Beschluss

Der Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss beschließt, das Konzept grundsätzlich zu befürworten, um auf dieser Grundlage die Bauleitplanung weiterzuführen. Der Baubewerber wird aufgefordert 
1. eine Verkleinerung des Gebäudes in einer Darstellung,
2. die Versetzung des Gebäudes nach hinten unter Einhaltung der Feuerwehrzufahrten
    (obligatorisch),
3. eine Reduzierung der Betten- bzw. Zimmeranzahl,
4. optional eine alternative Dachgestaltung und Fortführung der Dachform  
zu prüfen.

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Abstimmungsergebnis
Dafür: 11, Dagegen: 2

Datenstand vom 31.03.2025 14:19 Uhr