Entwässerungskonzept nördliche Außengemeinden


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Werkausschusses GTL, 25.03.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werkausschuss Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (Stadt Lindau) 1. Sitzung des Werkausschusses GTL 25.03.2021 ö beschließend 4

Sachverhalt

Anfang der 90-iger Jahre wurden die nördlichen Außengemeinden der Stadt Lindau an die städtische Schmutzwasserkanalisation und somit an das Klärwerk Lindau angeschlossen. Damals wurde seitens der Stadt Lindau in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern entschieden, dass die bestehenden, privaten Regenwasserkanäle für eine ordentliche Regenwasserentwässerung zunächst ausreichend sind. Es gibt derzeit keinen städtischen Regenwasserkanal in den genannten Gemeinden und eine Neuordnung der Situation zur Trennung des Schmutz- und Regenwassers auch in diesem Bereich ist nach rund 30 Jahren Provisorium notwendig. Durch die dichtere Bebauung sind die alten Regenwasserkanäle überlastet und die Kanäle sind inzwischen an verschiedenen Stellen beschädigt. Streckenweise gab es Rückstausituationen in der überlasteten Kanalisation, so dass immer wieder die Keller der Anwohner überflutet wurden. Hinzu kommt, dass die Kanäle teilweise falsch angeschlossen sind, z. B. an Straßenentwässerungs- oder Schmutzwasserkanälen. Außerdem wird aktuell zum Teil noch Niederschlagswasser von städtischen Grundstücken über Privatgrundstücke abgeleitet.

Es ist daher notwendig, in den nächsten Jahren in den nördlichen Außengemeinden (Gemarkung Unterreitnau und die Ortschaften Höhenreute und Lattenweiler) der Stadt neben der städtischen Schmutzwasserkanalisation auch eine städtische Regenwasserkanalisation aufzubauen.

Fachliche Bewertung

  1. Maßnahmenziel

Planung und Umsetzung einer Regenwasserkanalisation für die nördlichen Außengemeinden nach Prioritäten und in Koordination mit Straßenbaumaßnahmen.

  1. Beschreibung der Maßnahme

Zunächst sollen die hydraulischen Grundlagen eruiert, alle wasserrechtlichen Fragen geklärt und ein Konzept der erforderlichen Regenwasserkanalisation (Entwässerungskonzept) erarbeitet werden. Basierend auf dem Entwässerungskonzept sollen konkrete Einzelmaßnahmen definiert, priorisiert, geplant und umgesetzt werden.

Parallel zur Konzepterstellung soll bereits im Jahr 2021 mit den ersten Kanalbaumaßnahmen im Bereich der nördlichen Außengemeinden begonnen werden. In Höhenreute soll auf einer Länge von ca. 260 m das erste Teilstück (DN 300) des neuen Regenwasserkanalnetzes entstehen. Im Rahmen einer koordinierten Baumaßnahme mit der Abteilung GT-Projekte, welche die Ortsdurchfahrt instand setzen muss, soll das erste Teilstück gebaut werden. Durch die gemeinsame Maßnahme können die Kosten reduziert werden. Zudem wird ein späteres Aufbrechen der neuen Asphaltdecke vermieden. Aufgrund der regen Bautätigkeit in Eggatsweiler sollte auch hier bereits in 2021 ein städtischer Regenwasserkanal (DN 300) auf einer Länge von ca. 250 m gebaut werden, um die entstandenen rund 10 Anwesen zu entwässern. Alle weiteren Maßnahmen zum Bau städtischer Regenwasserkanäle in den betroffenen Außengemeinden werden in den Folgejahren entsprechend der Priorität des Entwässerungskonzepts umgesetzt.

  1. Projektablauf

Die Konzeptplanung wird in mehreren Abschnitten aufgeteilt nach Ortschaften im Anschluss an den Beschluss beauftragt. Bis Ende 2021 sollten die Teilplanungen vorliegen und zu einem „Entwässerungskonzept nördliche Außengemeinden“ zusammengefügt werden. Mitte des Jahres sollen bereits die vorher genannten prioritären Baumaßnahmen in Höhenreute und in Eggatsweiler umgesetzt werden.

  1. Projektbeteiligte

Bei diesem Projekt werden das Wasserwirtschaftsamt Kempten, das Staatliche Bauamt Kempten, das Landratsamt Lindau, ein oder mehrere Ingenieurbüros, die betroffenen Grundstückseigentümer und die Abteilung GT-Projekte eingebunden.

  1. Kosten und Finanzierung

Die Kosten für das Entwässerungskonzept liegen bei ca. 30.000 €. Ein Teil der Konzeptarbeit kann in Eigenleistung erfolgen. Dazu kommen die Kosten für die Entwurfs- und Ausführungsplanungen für die beiden vorgezogenen Kanalneubaumaßnahmen. Die voraussichtlichen Baukosten liegen für den Regenwasserkanal in Höhenreute bei ca. 200.000 € und für den Regenwasserkanal in Eggartsweiler bei ca. 150.000 €. Die Planungs- und Baukosten sind im Wirtschaftsplan 2021 eingeplant. Da es sich bei dem Bau des städt. Regenwasserkanals um einen erstmaligen Anschluss der privaten Grundstücke an die städtische Regenwasserkanalisation handelt, wird ein Herstellungsbeitrag von 4,19 €/m² anzuschließende Grundstücksfläche von den Anliegern erhoben. Die schriftliche Information der Anlieger erfolgt bei positiver Beschlusslage bereits im April 2021. Die weitere Projektumsetzung erfolgt in den folgenden Jahren je nach Priorität im Rahmen der Möglichkeiten des jeweiligen Wirtschaftsplans.

  1. Zusammenfassung / Fazit

Mit dem Entwässerungskonzept für die neue Regenwasserkanalisation in den nördlichen Außengemeinden soll die Grundlage für eine technisch regelkonforme Entwässerung geschaffen werden. Aufbauend auf der Konzeption können die einzelnen Maßnahmen voraussichtlich in den nächsten sieben Jahren geplant und umgesetzt werden.

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
ca. 380 T€
     
Mittel stehen (nicht) zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
Wirtschaftsplan GTL 2021





Diskussionsverlauf

Die Mitglieder des Werkausschusses verzichten auf einen Sachvortrag.

Beschluss

  1. Der Werkausschuss beauftragt die Werkleitung mit der Erstellung eines „Entwässerungskonzeptes für die Außengemeinden“.

  1. Der Werkausschuss beschließt den vorgezogenen Bau der beiden Regenwasserkanäle in Höhenreute und Eggatsweiler.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 17.05.2021 08:50 Uhr