Kulturhaus mit Veranstaltungssaal - Vorstellung des aktuellen Planstandes mit Kostenschätzung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 28.10.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Vilsbiburg) Sitzung des Stadtrates 28.10.2024 ö beschließend 2

Sachverhalt

In der Sitzung am 04.10.2022 wurde die in Zusammenarbeit mit dem Büro Kirchmair und Meierhofer erstellte Machbarkeitsstudie zur Überprüfung der räumlichen Anforderungen dem Stadtrat vorgestellt. 

Zwischenzeitlich erfolgte mittels VgV-Verfahren die Auswahl und Beauftragung des Architekturbüros und der Fachplanungsbüros sowie der Projektsteuerung.

Das bestehende sog. Haslbeckgebäude (Stadtplatz 28) wurde durch die Planungsbeteiligten intensiv untersucht und die wesentlichen Sanierungsmaßnahmen daraus abgeleitet.

In laufender Abstimmung mit der Verwaltung und Städtebauförderung hat das beauftragte Architekturbüro verschiedene Überlegungen angestellt und eine Vorentwurfsplanung erarbeitet. Auf Basis dieser Planung wurde unter Einbeziehung aller Planungsbeteiligten die Kostenschätzung ermittelt. 

Die Förderfähigkeit der Planung und die dazu ermittelte Kostenschätzung wurde von der Städtebauförderung auf Plausibilität und Höhe der Förderung überprüft. 

Anhand der aktuellen Planung wurde seitens der Städtebauförderung folgende Förderung in Aussicht gestellt:

Bestandsgebäude

Kostengruppen 300+400+500:         voraussichtlich vollumfänglich förderfähig in Höhe der 
       ermittelten Kosten
Kostengruppen 600:        lose Möblierung, nicht förderfähig        
Kostengruppen 700:        bis max. 23 % förderfähig

Fördersatz:        derzeit 80 %        
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Neubau

Kostengruppen 300+400+500:         voraussichtlich vollumfänglich förderfähig in Höhe der 
       ermittelten Kosten
Kostengruppen 600:        lose Möblierung, nicht förderfähig
Kostengruppen 700:        bis max. 18 % förderfähig        

Fördersatz:        derzeit 80 %        

Die genauen Fördersätze können erst im Zuge des Bewilligungsverfahrens ermittelt werden.





Folgende Zeitschiene wird aktuell angestrebt

2024:                        Entwurfsplanung und Erstellung des Deckblattes für den Bebauungsplan

2025:                        Einreichung der Genehmigungsunterlagen
Einreichung der Förderanträge
Werkplanung 
EU-Ausschreibung der Rohbaugewerke

Baubeginn:                Ende 2025
Bauzeit Bestand:        ca. 2,5 Jahre
Bauzeit Neubau:        ca. 2 Jahre

Die Planung präsentiert die Architektengemeinschaft Birnkammer Mahlknecht Herrle Architekten. Die Vorstellung der Kostenschätzung erfolgt durch den Projektsteuerer, Herrn Feil.

An der Sitzung wird Herr Bachmeier als Vertreter der Regierung von Niederbayern, Sachgebiet 34 (Städtebauförderung), teilnehmen und kann Fragen zur Förderung beantworten.

Die Ergebnisse der Planung sind in der beiliegenden Präsentation zusammengefasst.

Diskussionsverlauf

Die Architekten Stephan Birnkammer und Lukas Mahlknecht haben die Planung ausführlich vorgestellt. Im Detail wurde die Trennung der Baukörper Musikschule und Veranstaltungssaal im Hinblick auf die Einsparungen beim Brandschutz und der Belichtung durch den entstehenden Innenhof erörtert. Die beiden Baukörper sind durch einen überdachten Gang zu erreichen. Nach dem aktuellen Planungsstand umfasst der Saal eine Größe von 392 Sitzplätzen.

Projektsteuerer Marc Feil erörterte die Vorkostenschätzung und die Fördersummen. Kevin Bachmeier von der Regierung von Niederbayern war ebenfalls anwesend und schilderte den Sachverhalt zur Förderung. Die Regierung hat die vorgetragenen Gesamtkosten im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit überprüft und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um eine pragmatische und gute Planung handelt, es ist keine Luxusplanung erkennbar. Eine Luxusplanung würde auch nicht gefördert werden bzw. wäre dann eine Deckelung der förderfähigen Kosten möglich. Die vorgestellten Kosten werden nach dem aktuellen Stand von der Regierung akzeptiert. Herr Bachmeier erklärte, dass die Kostengruppe 600 nicht förderfähig ist, hier gibt es aber möglicherweise andere Fördertöpfe.  Herr Bachmeier erklärte, dass nach aktuellem Stand auch eine Förderzusage von 80 % (Aufstockung um 20 % durch den Struktur- und Härtefonds nach den Städtebauförderpunkten für die Stadt Vilsbiburg) für den Neubau des Veranstaltungsaals möglich ist, dies kann sich aber zukünftig ändern, somit wäre eine schnelle Umsetzung der Maßnahme dringend zu empfehlen. Die Regierung von Niederbayern hat für das Projekt vorsorglich schon Gelder angemeldet. 

Auf die Frage von StRin Veronika Ritt nach einer Klimaanlage erklärte Herr Feil, dass aktuell nur eine Nachtkühlung und ausreichende Beschattung vorgesehen ist. Eine Klimaanlage würde auch nicht gefördert werden. In diesem Zusammenhang verwies StR Wolfgang Schwimmer auf das Hitzeschutzkonzept. Andere Städte habe in ihren Liegenschaften bereits Klimaanlagen eingebaut, was nicht als Luxusplanung bezeichnet werden sollte. Projektsteuerer Marc Feil wird als Aufgabe mitnehmen, dass wegen der Kühlung des Gebäudes verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt werden. 

StRin Angelika Stumpf fragte, ob bei der aktuell geplanten Dachkonstruktion auch eine PV-Anlage möglich wäre. StR Wolfgang Schwimmer sagte dazu, dass eine PV-Anlage auch gebäudeintegriert ausgeführt werden kann. 

StR Florian Anzeneder bedankte sich für die fundierte Planung und fragte, wie sicher die Sanierung des Bestandsgebäudes ist und ob ausgeschlossen werden kann, dass noch unvorhergesehen Schwierigkeiten auftreten. Stephan Birnkammer erklärte, man hat bereits ein sehr gutes Wissen wie sich der Bestand präsentiert. Es kann aber immer wieder zu Überraschungen kommen, aber das Gebäude wird als gut sanierbar eingeschätzt.  

In der anschließenden Diskussion um die architektonische Gestaltung des Gebäudes wollte StR Schwimmer wissen, ob diese nach dem heutigen Beschluss noch geändert werden kann. Stadtbaumeister Gerhard Binner sagte dazu, dass der vorgestellte Baukörper dann die Grundlage für die weitere Planung darstellt.  Die beiden Architekten Birnkammer und Mahlknecht erklärten, dass zum Beispiel die Gestaltungselemente der Fassade noch nicht feststehen und man hier noch Gestaltungsmöglichkeiten habe. Die Fassade ist aktuell ein Vorschlag, kann aber noch diskutiert werden. Der Saal muss sich aber darstellen. Bei der Gebäudeform wurde viel Wert auf die Akustik im Saal gelegt.  Man war sich einig, ein Gebäude zu errichten, das auch in Zukunft noch ansehnlich ist.

Im Hinblick auf den Kostenanteil der Stadt zwischen 3,7 und möglicherweise 5,2 Mio. € erklärte StR Josef Sterr, dass es durch die hohen Fördersummen eine einmalige Gelegenheit ist, solch ein Gebäude in Vilsbiburg zu realisieren. Auf die Frage nach den Energieeffizientsstandards erklärte Herr Mahlknecht, dass bei der Sanierung des Gebäudes ein hoher Wert schwierig zu erreichen sein wird. Der Neubau könnte hingegen effizient gestaltet werden. Man wird in den weiteren Planungen darlegen, welcher Standard welche Kosten verursacht.   

StRin Claudia Geilersdorfer verwies auf den Saal im Dachgeschoss der neuen Musikschule, dieser könnte eventuell entfallen, da dieser sehr teuer und niedrig werden wird. Stephan Birnkammer verwies darauf, dass die Balken sich zwar auf einer Höhe von 2,48 m befinden, durch die Offenheit nach oben aber der Saal eine ganz andere Wirkung entfaltet, wenn man im Raum ist. 

Beschluss

Der Stadtrat beschließt die vorgestellte Planung mit Kostenschätzung als Grundlage für die weiteren Planungsschritte freizugeben. 

Im Rahmen der vertiefenden Planung ist auf wirtschaftliche Lösungen ein hoher Stellenwert zu legen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 20, Dagegen: 0

Dokumente
18.10.24_Präsentation_Vorkostenschätzung neu_StR 20241028 (.pdf)
Bild Visualisierung_Kulturhaus mit Veranstaltungssaal_ StR 20241028 (.pdf)
VIB_241028 Präsentation Stadtrat kl (.pdf)

Datenstand vom 06.11.2024 11:03 Uhr