Die Schulleitung der Anni-Pickert Grund- und Mittelschule (APS) hat ab dem Schuljahr 2016/17 und folgende einen höheren Bedarf an Klassenzimmern als bisher gemeldet, sollte die Schadstoffsanierung im Altbau entsprechend der bisherigen Planungen durchgeführt werden.
Zuletzt ist der erhöhte Raumbedarf im März 2015 in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 26.03.2015 mit dem Ergebnis erörtert worden, dass die Schulleitung 2015 mit einem zusätzlichen Raumbedarf für 4 Klassen in 2015/16 und für 5 Klassen ab 2016/17 rechnete (Anlage 1).
Es wurde deshalb beschlossen, den Hort des Familienzentrums in die Marktstraße 4 (ehem. Sparkassengebäude) aus den Modulen der Seerosenstraße 15 auszulagern und diese Räume bis September 2017 der APS zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Vorgehen sollten auch die Instandsetzungsmaßnahmen Teil 3 unter Voraussetzung der Auslagerung von 8 Schulklassen ins Wohngebiet 5 ab August 2017 sichergestellt werden.
Im Januar 2016 meldete die Schulleitung dem Fachbereich 3 jedoch einen Bedarf für zusätzlich 6 Klassenräume. Deshalb wurde ein gemeinsamer Termin mit dem Fachbereich 3 und 4 sowie der Schulleitung der APS vereinbart, um den tatsächlichen Bedarf gemeinsam zu klären.
Die APS verfügt inklusive der Module Seerosenstraße 15, EG und OG, über das in der Anlage beigefügte Raumprogramm (Anlage 2) und hat dessen aktuelle Belegung entsprechend ergänzt.
Die APS legte weiter die interne Schulstatistik 2015/16 (Anlage 3) vor. Aktuell werden 21 Grundschulklassen und 18 Mittelschulklassen, gesamt 39 Klassen unterrichtet.
Dieser Bedarf deckt sich mit der Schülerprognose 2016 des Büros Räumliche Entwicklung München, BRE, (oberer Wert, Anlage 4).
Im Schuljahr 2016/17 wird in der Grundschule wiederum 6-zügig begonnen, die derzeitigen 6 ersten Klassen werden 6 zweite Klassen. Deshalb erhöht sich der Raumbedarf hier um ein Klassenzimmer. Nicht gesichert aber sehr wahrscheinlich rechnet die APS mit einer zusätzlichen 5. Klasse. Dies würde den Raumbedarf um ein weiteres Klassenzimmer erhöhen.
Dieser Bedarf kann für das Schuljahr 2016/17 durch die Nutzung der Kooperationsräume in der Realschule kompensiert werden.
Gemäß der hochgerechneten 5-Jahresschulstatistik hat die APS bis 2020 einen Bedarf zur Unterbringung von 49 Klassen (23 Grundschul- und 26 Mittelschulklassen) ermittelt.
Dieser Bedarf deckt sich mit der Schülerprognose des Büros Räumliche Entwicklung München nicht. BRE geht 2020 von einem Bedarf von gesamt 45 Klassen, davon 29 Grundschulklassen und 15 Mittelschulklassen aus (oberer Wert, Anlage 4)
Hiervon sind jedoch in 2017 8 Grundschulklassen (2 Züge) und ab 2020 12 Klassen abzuziehen, die in 2017 in den neuen Sprengel interim bzw. ab 2019 in die neue 3-zügige Grundschule Am Bergfeld ausgelagert werden. Dort werden ab 2019 12 reguläre Klassenzimmer vorgehalten.
Der schulstatistisch hochgerechnete Bedarf ab 2019 reduziert sich deshalb für die Grundschule der APS auf 16, ggf. 17 Klassenräume bei einer anzunehmenden dauerhaften 4-Zügigkeit.
Dazu wäre der laut 5-Jahre-Schulstatistik gemeldete Bedarf der Mittelschule von 26 Klassen in 2020 zu rechnen, gesamt für Grund- und Mittelschule 42, ggf. 43 Klassen. Inwieweit dieser statistische Bedarf tatsächlich eintritt, kann derzeit auch von der Schulleitung nicht verifiziert werden.
BRE prognostiziert allerdings für die Mittelschule ab 2016 und folgende nur einen Bedarf von 15 Klassenzimmern. Allerdings sind die beiden V-Klassen zur letzten Prognoseermittlung noch nicht eingerichtet gewesen.
Durchschnittlich wird die Mittelschule 3-zügig in den Klassen 5 - 9 (1 MS-Zug hat 5 Klassen) geführt. Dazu kommen erfahrungsgemäß zwei M-10 Klassen und die Vorbereitungsklassen V1 und V 2, also ein belegter Bedarf von 19 Klassenzimmern.
Zusammen mit der Grundschule müssen nach Berechnung der Verwaltung 34, ggf. 35 reguläre Klassenzimmer für die Grund- und Mittelschule ab 2019 in der APS vorgehalten werden.
Die Verwaltung weist darauf hin, dass bei der Ermittlung der Schülerzahlen von einem Klassenteiler 25 bei den Grundschulen und 30 bei den Mittelschulen ausgegangen worden ist. Insbesondere in den Mittelschulklassen sind die Klassen mit durchschnittlich 16,5 Schülern belegt. Der entsprechende Klassenteiler ist dem breiten schulischen Angebot der APS geschuldet. Dies könnte den Unterschied zwischen den Prognosen der Schulstatistik und BRE erklären.
Deshalb hat die Verwaltung das Büro Räumliche Entwicklung München beauftragt, die zuletzt in 2013 fortgeschriebene Einwohnerentwicklung und deren Auswirkung auf Kindertagesstätten und Schulen zu aktualisieren.
Zum Bedarf der regulären Klassenzimmer sind Nebenräume, auch für Ganztagsklassen, für Differenzierung und modulare Förderung sowie Fachräume und Multifunktionsräume zu rechnen
(Anlage 5).
Ein gemäß den schulaufsichtlichen Richtlinien gefordertes und gefördertes Raumprogramm für bis zu 35 Grund- und Mittelschulklassen kann in der APS seitens der Verwaltung sichergestellt werden, wenn das gesamte Modulgebäude der Seerosenstraße 15 ab 2017 der APS dauerhaft zur Verfügung gestellt wird. Multifunktions- und Fachräume stünden dann weitestgehend wieder ihrem Zweck nach zur Verfügung.
Kurz- und mittelfristiger Bedarf:
Aufgrund der seitens der Schulleitung hochgerechneten Klassenanzahl bis 2020 ist die Umsetzung der Schadstoffsanierung im Altbau der APS, Instandsetzung Teil 3, gefährdet Die Schulleitung sieht keine Möglichkeit, in den nächsten Jahren für die Schadstoffsanierung im Bestandsgebäude 6 Klassenzimmer frei zu halten Der mit der Maßnahme beauftragte Architekt teilte mit, dass ohne eine weitere Auslagerung von mind. 6 Klassen (je Stockwerk Altbau) in die Module der Seerosenstraße 15 keine Sanierung möglich sei.
Die bisherigen Planungen haben jedoch vorgesehen, den Hort im September 2017 wieder in den Modulen, EG, der Seerosenstraße 15 unterzubringen. Dies ist jedoch aufgrund der Sanierungsmaßnahmen und der damit verbundenen notwendigen weiteren Auslagerung der Schulklassen nicht möglich.
Mit dem Abbruch der Grundschule an der Karl-Sittler-Straße ab August 2017 muss auch die Gemeindebücherei untergebracht werden. Das Gebäude Marktstraße 4, EG, soll nach Auszug des Hortes und nach entsprechenden Umbaumaßnahmen für die längerfristige Unterbringung der Gemeindebücherei hergerichtet und zeitgerecht bezogen werden.
Für den Hort fehlen also ab August 2017 entsprechende Raumkapazitäten und ein geeigneter Standort.
Es wird deshalb dringend empfohlen, auf Grundlage der bestehenden und prognostizierten Klassenanzahl eine zusätzliche Interimslösung, z. B. die temporäre Errichtung zusätzlicher Module für den Hort des Familienzentrums zu beschließen, um zeitnah das erste Ausschreibungspaket für die Sanierungsmaßnahmen und die Ausschreibung für Module vorbereiten zu können.
Der geplante Standort für das Schulschwimmbad kann derzeit nicht zur Verfügung gestellt werden, da dort auf einer Teilfläche die Baustelleneinrichtung für die Sanierungsmaßnahmen für die APS eingerichtet werden muss. Zusätzlich könnte auch die Teilfläche des ehemaligen Hausmeisterhauses ein geeigneter, schulnaher Standort für den Hort sein.
Eine entsprechende Finanzierung dieser Interimslösung ist im Haushalt 2016 bis 2019 bislang nicht veranschlagt.
In diesem Zusammenhang überprüft die Verwaltung, ob das schulaufsichtlich genehmigte Schulschwimmbad für diese Klassenzahlen, sollten sie auch seitens des Büros Räumliche Entwicklung München bestätigt werden, angemessen ist. Möglicherweise muss hierfür ein neuer Antrag auf schulaufsichtliche Genehmigung unter Nachweis der tatsächlichen/ prognostizierten Zahlen gestellt werden.